Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) und seine Vorläufer gibt es seit mehr als 50 Jahren. Unter dem Motto "Gib' ein Jahr" wurde es 1954 vom Diakonischen Werk eingeführt. Auch die katholische Kirche rief zu karitativen Tätigkeiten auf. Im Gegensatz zu heute richtete sich dieser Appell jedoch ausschließlich an junge Frauen. Mittlerweile gibt es im FSJ vielfältige Einsatzmöglichkeiten, die jungen Menschen jeden Geschlechts offenstehen.
Der Bund will künftig mehr Freiwilligendienstleistende für den Einsatz in Schulen und Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe gewinnen - mit dem Aktionsprogramm "Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche". Das Ziel des Programms ist, Folgen der Pandemie bei Kindern, Jugendlichen und Familien abzumildern.
Das FSJ mit älteren Menschen
Wer sich für ältere Menschen engagieren möchte, kann dies im ambulanten oder stationären Dienst tun. Dabei stehen Aufgaben der Grundpflege, also dem Waschen oder Anziehen, genauso auf der Tagesordnung wie gemeinsame Spaziergänge oder eine Partie Mensch-ärgere-dich-nicht.
Das FSJ mit kranken Menschen
Klassische Einsatzorte in der Betreuung und Pflege kranker Menschen sind Krankenhäuser und Kliniken, Sozialstationen und Rettungsdienste. Die Freiwilligen erhalten spannende Einblicke in den Arbeitsalltag im Gesundheitswesen und können ausprobieren, ob pflegerische oder medizinische Berufe für sie in Frage kommen.
Das FSJ mit Menschen mit Behinderung
Eine der wichtigsten Aufgaben bei der Arbeit mit Menschen mit Behinderung ist es, ihnen zu ermöglichen, ihren Alltag möglichst selbstständig zu gestalten. Die Freiwilligen tragen mit ihrem Engagement zu einer besseren gesellschaftlichen Teilhabe und Integration von Menschen mit Behinderung bei. Typische Einsatzorte sind Sonderschulen, Wohnheime und Werkstätten für Menschen mit Behinderung.
Das FSJ mit Kindern und Jugendlichen
Eine Rasselbande von Kindern zu bändigen oder neugierige Fragen zu beantworten, gehört hier zu den täglichen Herausforderungen eines Freiwilligen im FSJ. Viele Aufgaben haben einen pädagogischen Hintergrund: Dazu gehören unter anderem das Planen und Durchführen von Ferienspielen oder anderen Angeboten sowie die Hausaufgabenbetreuung.
Das FSJ im Sport
Hier stehen die Gestaltung von Vereinsangeboten und Trainingseinheiten sowie die pädagogische Betreuung von Kindern und Jugendlichen im Mittelpunkt. Die Einsatzstellen sind vielfältiger, als man vielleicht denkt: neben Sportvereinen kann das FSJ beispielsweise auch in Jugendferiendörfern, Bewegungskindergärten, Sportschulen oder Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen absolviert werden. Zum FSJ Sport gehört zumeist auch der Erwerb der Übungsleiterlizenz für den Breitensport.
Das FSJ in der Kultur
Wer schon immer mal wissen wollte, wie man eine Radiosendung produziert oder ein Bühnenbild gestaltet, für den bietet das FSJ Kultur zahlreiche Möglichkeiten: Kunst- und Musikschulen, Theater, Museen, Kleinkunsthäuser und vieles mehr. Die künstlerisch-kreative Arbeit steht dabei im Vordergrund, aber auch historische oder politische Dimensionen von Kultur können entdeckt werden.
Das FSJ in der Denkmalpflege
Sich in diesem Bereich zu engagieren, heißt nicht nur Akten abzustauben. Handwerkliche Tätigkeiten in Tischlereien, Steinmetzbetrieben, Stuckateurbetrieben oder Glasgestalterwerkstätten stehen auf der Tagesordnung. Aber auch Denkmalpflegebehörden oder Museen sind mögliche Einsatzorte.
Wie kann man sich bewerben?
Wer sich für ein FSJ bewerben möchte, wendet sich an einen anerkannten Träger. Dieser informiert über die verschiedenen Einsatzbereiche sowie Einsatzstellen und ist für den Bewerbungsprozess zuständig. Da die Bewerbungsfristen und Vorbedingungen nicht bei allen Trägern identisch sind, lohnt sich eine frühzeitige Bewerbung.