Die Ergebnisse der vom Bundesfamilienministerium in Auftrag gegebenen Studie "Anonyme Geburt und Babyklappen in Deutschland - Fallzahlen, Angebote, Kontexte" liegen jetzt vor. Sie zeigen den komplexen Hilfebedarf von Frauen in besonders konfliktreichen und kritischen Situationen und liefern Hinweise darauf, welche Beratungs- und Hilfeangebote diese Schwangeren besser vorbeugend unterstützen können. Ein ausführlicher Abschlussbericht soll Ende Februar zur Verfügung stehen.
Mit der vom Deutschen Jugendinstitut (DJI) durchgeführten Untersuchung wurden erstmals grundlegende Informationen zur Häufigkeit, der momentan gängigen Praxis der Betreibung von Babyklappen und der Durchführung anonymer Geburten erfasst. Außerdem wurden die bisher gemachten Erfahrungen der Jugendämter, der Betreiber und der Nutzerinnen einbezogen.
Verbesserung des Hilfesystems für Schwangere erörtert
Die Ergebnisse der DJI-Studie wurden am 19. Januar auf einem vom Deutschen Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. veranstalteten Workshop in Berlin vorgestellt. Experten und Expertinnen unter anderem aus dem Bereich der Schwangerschaftsberatung, der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe und des Gesundheitswesens haben Notlagen analysiert und Handlungsempfehlungen für die Verbesserung des Hilfesystems für Schwangere erörtert.
Der Teilnehmerkreis sprach sich unter anderem für die Entwicklung von gezielten Beratungskonzepten aus, um Verfahrens- und Dokumentationsabläufe sowie Kooperationen in der Versorgung von Schwangeren mit Anonymitätswunsch zu verbessern. Außerdem sollte der nach dem Schwangerschaftskonfliktgesetz bestehende Anspruch auf anonyme Beratung stärker in der Öffentlichkeit bekannt gemacht werden.
Gesetzliche Regelungen angekündigt
Bundesfamilienministerin Kristina Schröder kündigte baldige gesetzliche Regelungen an, die auf die beobachteten Defizite reagieren und die rechtssichere Hilfe verbessern sollen. "Durch das Angebot der vertraulichen Geburt wollen wir die Frauen gewinnen, ihr Kind in einem Krankenhaus zur Welt zu bringen und gleichzeitig dafür sorgen, dass die Kinder ab einem gewissen Alter die Chance haben, ihre eigene Identität festzustellen", so Kristina Schröder.
Eine Zusammenfassung der Studie findet sich auf der Website des DJI.