Rechtsextremistische Einstellungen sind in allen gesellschaftlichen Bereichen anzutreffen, auch im Sport. Deshalb haben das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, das Bundesministerium des Innern, der Deutsche Olympische Sportbund, die Deutsche Sportjugend sowie der Deutsche Fußballbund haben gemeinsam ein Konzept erarbeitet. Ziel ist es, Sportvereine zu sensibilisieren, zum Handeln zu motivieren und sie dabei zu unterstützen, gegen Rechtsextremismus vorzubeugen und vorzugehen.
Umfassende Informations- und Beratungsangebote
Die Umsetzung des Handlungskonzeptes "Verein(t) gegen Rechtsextremismus" sieht umfassende Informations- und Beratungsangebote vor und soll die Akteure aus Sport und Politik enger vernetzen. Unter anderem soll verhindert werden, dass der Sport als Plattform zur Verbreitung rechtsextremistischer Werte und Gedankenguts missbraucht wird. Wichtigste Zielgruppe der Maßnahmen sind die Sportvereine, da dort rund die Hälfte aller 16- bis 25-Jährigen aktiv eingebunden ist.
Extremismus vorbeugen - Kinder und Jugendliche schützen
Toleranz und Teilhabe sind Grundpfeiler unserer demokratischen Gesellschaft. Um Kinder und Jugendliche frühzeitig an demokratische Grundwerte heranzuführen, gegen extremistisches Gedankengut zu stärken und für ein vielfältiges, tolerantes und demokratisches Miteinander zu begeistern, unterstützt die Bundesregierung verschiedene Programme und Projekte für Kinder und Jugendliche.
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend stellt ab 2011 unter dem gemeinsamen Dach "TOLERANZ FÖRDERN - KOMPETENZ STÄRKEN" bis 2014 jährlich 24 Millionen Euro zur Verfügung und unterstützt damit lokale Aktionspläne, Modellprojekte und landesweite Beratungsnetzwerke gegen Rechtsextremismus.
Mit der Initiative "Demokratie stärken" wurde Mitte des Jahres 2010 ein Programm ins Leben gerufen, das insbesondere präventiv gegen Linksextremismus und islamistischen Extremismus vorgeht. Das Programm setzt - ähnlich wie die Präventionsprogramme des Bundesfamilienministeriums gegen Rechtsextremismus - vorrangig im pädagogischen, integrativen und bildungsorientierten Bereich an.
Die Ursachen von Linksextremismus und islamistischen Extremismus bei Jugendlichen und jungen Menschen sind in Deutschland bislang wenig erforscht. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend will hier Abhilfe schaffen durch Beiträge zur Verbesserung der pädagogischen Praxis in Form von modellhaften Präventionskonzepten und zudem durch Schaffung der dafür notwendigen wissenschaftlichen Grundlagen.