Pflegeberufegesetz 33.570 Auszubildende haben 2023 ihre Pflegeausbildung erfolgreich abgeschlossen

Eine Auszubildende streckt die Hände zur Seite
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Das Statistische Bundesamt hat am 24. Juli erstmals differenzierte Zahlen zu den erfolgreich beendeten Pflegeausbildungen veröffentlicht. 2020 begannen die ersten Auszubildenden die Pflegeausbildung nach dem Pflegeberufegesetz (PflBG). Nach drei Jahren Ausbildungszeit absolvierten sie im vergangenen Jahr ihre Abschlussprüfung.

Zahl der Eintritte 2023 deutlich gestiegen

Zum Stichtag am 31. Dezember hatten 2023 54.360 Personen eine Pflegeausbildung neu aufgenommen. Dies ist eine Steigerung um 4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr mit 52.134 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen. 

Der Anstieg ist auch in 2023 zu einem guten Teil auf eine Erhöhung des Anteils männlicher Auszubildender zurückzuführen. Seit Beginn der neu geordneten Pflegeausbildung steigt ihr Anteil kontinuierlich. Lag er 2020 mit 13.008 Männern noch bei 24,3 Prozent, so stieg er bis 2023 mit 14.559 Männern auf 26,8 Prozent. Es ist ein erklärtes Ziel der Bundesregierung, zur Sicherung des wachsenden Personalbedarfs in der Pflege insbesondere mehr Männer für diesen Beruf zu gewinnen.

Abschlussprüfungen werden mit hoher Erfolgsquote absolviert

98 Prozent der Prüflinge haben die Abschlussprüfung bestanden. 707 Auszubildende bestanden die Prüfung endgültig nicht. 5916 Auszubildende aus dem ersten Ausbildungsjahrgang befinden sich noch in der Ausbildung. Dazu gehören Auszubildende, die ihre Ausbildung in Teilzeit absolvieren, sowie Auszubildende, die aufgrund besonderer Schwierigkeiten ihre Ausbildung verlängert haben. 
Rund 17.000 Auszubildende haben den Ausbildungsvertrag vorzeitig gelöst. Ihr Anteil entspricht in der Tendenz den durchschnittlichen Lösungsquoten in den dualen Berufsausbildungen nach Berufsbildungsgesetz, beziehungsweise Handwerksordnung.

Auszubildende wählen den generalistischen Berufsabschluss

Die Pflegeausbildung nach dem Pflegeberufegesetz ist generalistisch angelegt und befähigt die Auszubildenden zur Versorgung pflegebedürftiger Menschen aller Altersstufen in allen Versorgungsbereichen. Rund 99 Prozent der Absolventinnen und Absolventen haben den generalistischen Berufsabschluss als Pflegefachperson erworben, der sie zur Pflege von Personen aller Altersgruppen in Krankenhäusern, Pflegeheimen und ambulant berechtigt

Mit einer Entscheidung für einen Vertiefungseinsatz in der Kinderkranken- oder in der Altenpflege erhalten die Auszubildenden die Möglichkeit, anstelle des generalistischen Abschlusses zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann einen gesonderten Abschluss in einem dieser beiden Bereichen zu wählen. Von dieser Möglichkeit haben jedoch nur rund 1 Prozent der Auszubildenden Gebrauch gemacht.

Auszubildende verdienen überdurchschnittlich

Zur Attraktivität der Pflegeausbildung trägt der gesetzliche Anspruch auf eine angemessene Ausbildungsvergütung bei. 2023 erhielten die Auszubildenden im ersten Ausbildungsjahr durchschnittlich (Median) 1269 Euro pro Monat. Die Ausbildungsvergütung stieg bis zum dritten Ausbildungsjahr auf 1460 Euro pro Monat. Die Auszubildenden in den Gesundheits- und Pflegeberufen liegen bei der Ausbildungsvergütung in der Spitzengruppe aller Ausbildungsberufe.