Insgesamt 42 Kommunen haben am 12. November ihre Erfahrungen mit dem vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderten Projekt "Aus Fehlern lernen - Qualitätsmanagement im Kinderschutz" des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen (NZFH) in Berlin vorgestellt.
Zu diesem Anlass stellte Bundesfamilienministerin Kristina Schröder fest: "Die Fachkräfte vor Ort tragen Tag für Tag eine große Verantwortung. Schreckliche Fälle von Kindesmisshandlung und Kindesvernachlässigung machen jedoch deutlich, dass das bisherige Hilfesystem Lücken hat, die wir dringend schließen müssen. Diese Bruchstellen zu erkennen und aus ihnen zu lernen ist ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zu einem verbesserten Kinderschutz in Deutschland."
Plattform für geregelten Erfahrungsaustausch
Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Regierungschefs der Länder hatten auf dem Kinderschutzgipfel 2008 beschlossen, beim NZFH eine Plattform für einen geregelten Erfahrungsaustausch einzurichten, um vorhandene Defizite im Kinderschutz zu identifizieren und aus problematischen Kinderschutzverläufen zu lernen. Das Projekt "Aus Fehlern lernen - Qualitätsmanagement im Kinderschutz" ist ein wesentlicher Bestandteil der Umsetzung dieses Auftrages.
Zentrale Ergebnisse sind:
- Der Aufbau von Kinderschutznetzwerken ist ein besonders großes Anliegen - die Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Fachkräften und Einrichtungen muss weiter verbessert werden.
- Die Einschätzung einer konkreten Kindeswohlgefährdung ist in vielen Fällen eine große fachliche Herausforderung. Kollegialer Austausch, eine Beratung durch Spezialstellen und der Einsatz verbindlicher Verfahren gibt hier mehr Sicherheit.
- Personalmangel und zunehmende Fallzahlen sind für die Fachkräfte ein großes Problem. Der Erfolg, Kinderschutz vor Ort zu verbessern, hängt jedoch wesentlich von der örtlichen Ressourcenausstattung ab.
Das Projekt wurde von der Alice Salomon Hochschule Berlin in Kooperation mit dem Kronberger Kreis für Qualitätsentwicklung e.V. durchgeführt. Fast 600 Fachkräfte haben sich bundesweit daran beteiligt.