Altersarmut vorbeugen

Elke Ferner mit Christina Bylow (Journalistin), Elisabeth Niejahr (Die Zeit), Hannelore Buls (Deutscher Frauenrat) und Dr. Susanne Blancke (BMAS) auf dem Podium © Bildnachweis: Ursula Kelm
Die Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesfrauenministerin, Elke Ferner, hat am 22. April auf einer Podiumsdiskussion der Friedrich-Ebert-Stiftung mit Expertinnen über Ursachen und Maßnahmen zur Bekämpfung von Altersarmut von Frauen in Deutschland diskutiert.

Sie unterstrich: "Eine solidarische Gesellschaft muss dafür sorgen, dass alle Generationen - Junge und Alte, Frauen und Männer - die gleichen Chancen auf ein gutes Leben haben müssen." Dazu gehöre vor allem, Altersarmut schon frühzeitig auf allen Ebenen vorzubeugen - durch eine eigenständige existenzsichernde Beschäftigung, Lohngerechtigkeit, chancengleiche Aufstiegsmöglichkeiten für Männer und Frauen sowie echter Partnerschaftlichkeit bei der Aufteilung von familiären und beruflichen Aufgaben.

Elke Ferner erläuterte: "Ältere Frauen befinden sich heute wesentlich häufiger in einer prekären Einkommenssituation als Männer. Altersarmut ist eine Folge von Erwerbsarmut und hat viele strukturelle Ursachen: Die schlechtere Entlohnung von Frauen und frauentypischen Beschäftigungen, Teilzeitarbeit und Erwerbsunterbrechungen für Kindererziehung und Pflege wirken sich langfristig besonders für Frauen negativ im Alter aus."

Gleiche Chancen im Erwerbsleben

Deshalb benötigen Frauen die gleichen Chancen im Erwerbsleben wie Männer. Die geschlechterspezifische Segregation auf dem Arbeitsmarkt muss überwunden werden. Elke Ferner machte hier auf wichtige Maßnahmen und Vorhaben der Bundesregierung aufmerksam: "Beispielsweise kommen Mindestlohn und eine bessere Tarifbindung vor allem Frauen zugute, weil sie überproportional im Niedriglohnsektor beschäftigt sind. Auch das Gesetz für mehr Frauen in Führungspositionen wird helfen, dass unsere bestens ausgebildeten Frauen zukünftig endlich in den Chefetagen ankommen. Die im Koalitionsvertrag vereinbarten Initiativen zur Lohntransparenz und Lohngerechtigkeit sowie ein Rückkehrrecht von Teilzeit auf Vollzeit werden darüber hinaus dazu beitragen, gerade Frauen vor Altersarmut besser zu schützen."

Ein weiterer wichtiger Baustein zum Abbau der Risiken von Altersarmut sind gute, auf Partnerschaftlichkeit ausgerichtete Rahmenbedingungen für eine bessere Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf. "Mit dem weiteren Ausbau der Kinderbetreuung und der Einführung des ElterngeldPlus sind wir bereits entscheidende Schritte nach vorn gegangen. Auch das Gesetz zur besseren Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf sowie das Pflegestärkungsgesetz entlasten die Familien und die pflegenden Angehörigen", betonte die Parlamentarische Staatssekretärin.

Die Veranstaltung "Arbeit in Teilzeit, Armut in Vollzeit? Altersarmut von Frauen in Deutschland" fand anlässlich der Gerechtigkeitswoche 2015 der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin statt. Gemeinsam mit Elke Ferner diskutierten auf dem Podium Hannelore Buls, Vorsitzende des Deutschen Frauenrats, Christina Bylow, Autorin des Buches "Die verratene Generation" und Susanne Blancke vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales.