Mit dem Bericht liegt eine detaillierte und wissenschaftlich fundierte Einschätzung der Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Arbeitskräftenachfrage und des -angebots bis zum Jahr 2030 in Deutschland vor.
Der Bericht ist im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales entstanden und stellt eine positivere Arbeitsmarktentwicklung als noch 2012 fest. Dies wird insbesondere auf eine stärkere Erwerbsbeteiligung und eine höhere Nettozuwanderung zurückgeführt.
Dem Fachkräftemangel entgegensteuern
Die durch die Bundesregierung eingeleiteten Maßnahmen im Rahmen des Fachkräftekonzepts erweisen sich als richtig und wichtig. Die Anstrengungen dürfen jedoch nicht nachlassen, um sicherzustellen, dass diese Prognose wirklich eintrifft und der Wirtschaft zukünftig genügend Fachkräfte zur Verfügung stehen.
"Noch immer verschenken viele Unternehmen großes Potenzial, wenn sie auf die qualifizierten Frauen verzichten", sagte Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig bei der Vorstellung des Berichts. Sie betonte die große strategische Bedeutung einer modernen Familienpolitik für die Fachkräftesicherung in Deutschland.
Familien stärken - Fachkräfte sichern
Sie wies auch darauf hin, dass dem Wandel der Gesellschaft und den veränderten, partnerschaftlich ausgerichteten Familienmodellen Rechnung getragen werden müsse: "Nach wie vor verlässt sich die Wirtschaft darauf, dass der Mann Vollzeit rund um die Uhr verfügbar ist, weil die Frau im Zweifel ja für die Kinder sorgt. Allzu häufig geht die Arbeitswelt noch von einem völlig überholten Familienmodell aus. In Wahrheit wollen die meisten jungen Frauen Kind und Job. Und viele junge Männer wollen selbstverständlich gleichberechtigt für ihre Kinder da sein. Diesem Wandel müssen wir Rechnung tragen. Die Gleichstellung auf dem Arbeitsmarkt, familienfreundliche Arbeitszeiten und ein bedarfsgerechtes Angebot an Betreuungsplätzen sind der Schlüssel, um Familien den Rücken zu stärken."
Aufgrund des demografischen Wandels bleibt die Fachkräftesicherung in Deutschland eine der zentralen Herausforderungen für die kommenden Jahrzehnte. Fachkräftelücken werden bis zum Jahr 2030 insbesondere bei den Gesundheitsberufen, Managern und leitenden Angestellten, Ingenieuren und Naturwissenschaftlern erwartet. Hinsichtlich der Fachkräftesicherung sieht die Prognose große Potenziale bei Frauen sowie Menschen mit Migrationshintergrund.