Ehemalige DDR-Heimkinder erhalten auch weiterhin Hilfen, um Folgeschäden aus der Heimunterbringung zu überwinden. Am 25. Februar hat das Bundeskabinett der Aufstockung des Fonds "Heimerziehung in der DDR in den Jahren 1949 bis 1990" zugestimmt.
Damit kann das Fondsvolumen auf bis zu 364 Millionen Euro erhöht werden. Diese Summe reicht aus, um allen Betroffenen, die sich bis zum Ende der Anmeldefrist am 30. September 2014 gemeldet hatten, die benötigten Hilfen gewähren zu können.
Ein Zeichen der Verantwortung
"Ich freue mich sehr, dass es gelungen ist, gemeinsam mit den ostdeutschen Ländern die Finanzierung der Hilfen für ehemalige DDR-Heimkinder zu garantieren", sagte Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig. "Das war mir ein persönliches Anliegen. Mir ist es wichtig, dass Menschen, die in der DDR gelitten haben, mindestens Unterstützung bekommen. Auch wenn wir mit den Leistungen des Fonds das Leid dieser Menschen nicht ungeschehen machen können, so können wir ihnen doch dabei helfen, heute mit den Folgen besser zu leben. Damit setzen wir auch ein Zeichen, dass wir als Gesellschaft Verantwortung für diese Menschen übernehmen und ihr Schicksal anerkennen."
Aus dem Fonds "Heimerziehung in der DDR" erhalten Betroffene Hilfen, die als Kinder und Jugendliche in DDR-Heimen Leid und Unrecht erfahren und dauerhafte Folgeschäden davongetragen haben. Gewährt werden individuelle materielle Hilfen zur Überwindung der Folgeschäden wie beispielsweise medizinisch-therapeutische Hilfen und Ausgleichzahlungen, wenn die Betroffenen während ihrer Heimunterbringung Arbeiten verrichten mussten, für die keine Sozialversicherungsabgaben gezahlt wurden, so dass ihnen Rentenansprüche entgangen sind.
Über 27.500 Betroffene
In der DDR waren zwischen 1949 und 1990 etwa 495.000 Kinder und Jugendliche in Heimen untergebracht, darunter etwa 135.000 in den so genannten Spezialheimen und Jugendwerkhöfen, die für besonders grausame Methoden der "Umerziehung" im Sinne der Erziehungsvorstellungen des DDR-Regimes bekannt waren. Zwischen Anfang Juli 2012 (Start des Fonds) und Ende September 2014 (Anmeldeschluss) hatten sich rund 27.500 Betroffene mit ihrem Hilfebedarf an den Fonds gewandt.