Am 9. Mai wurde die Berichterstattungsstelle zu geschlechtsspezifischer Gewalt am Deutschen Institut für Menschenrechte (DIMR) offiziell eröffnet. Mit der Einrichtung der Stelle setzt Deutschland eine zentrale Verpflichtung aus dem Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt, der sogenannten Istanbul-Konvention, um.
Bundesfrauenministerin Lisa Paus betonte: "Gewalt gegen Frauen hat viele Gesichter und sie begegnet uns überall: Zuhause, auf der Arbeit, im öffentlichen Raum, im Netz. Sie beginnt nicht erst mit körperlichen Übergriffen. Auch Bedrohungen, Beschimpfungen und Kontrolle sind Formen von Gewalt. Gewalt gegen Frauen ist ein strukturelles Problem mitten in unserer Gesellschaft.
Die Berichterstattungsstelle wird uns wichtige Informationen liefern, wie sich geschlechtsspezifische Gewalt in Deutschland entwickelt und wie unsere Maßnahmen wirken. Denn politisches Handeln braucht belastbare Daten. So verbessern wir nachhaltig die Hilfeangebote für Betroffene und stärken ihre Rechte."
Berichterstattungsstelle sammelt und analysiert Daten
Die Arbeit der Berichterstattungsstelle zu geschlechtsspezifischer Gewalt befasst sich mit allen Formen von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt, indem sie Daten aus Bund, Ländern und Zivilgesellschaft sammelt und analysiert. Damit soll auch die Wirksamkeit bestehender Maßnahmen gegen geschlechtsspezifische Gewalt gemessen werden. Es ist geplant, dass die Berichterstatterstelle jährlich ein Schwerpunktthema untersucht und die Ergebnisse alle zwei Jahre veröffentlicht. Sie wird zunächst für einen Zeitraum von vier Jahren aus Mitteln des Bundesfrauenministeriums finanziert. Die Bundesregierung strebt an, sie gesetzlich zu verankern.