Zur Kundgebung unter dem Motto "Recht auf Mehr!" am Brandenburger Tor hatten der Deutsche Gewerkschaftsbund, der Sozialverband Deutschland und der Deutsche Frauenrat aufgerufen. Zahlreiche Bundestagsabgeordnete waren erschienen, um das Anliegen zu unterstützen.
Ministerin Schwesig machte deutlich wie wichtig es sei, gegen die bestehenden Ungerechtigkeiten endlich auch gesetzgeberisch aktiv zu werden: "Die direkte Lohndiskriminierung soll durch ein Gesetz für mehr Lohngerechtigkeit beseitigt werden. Die Eckpunkte für ein Entgeltgleichheitsgesetz werde ich in diesem Jahr auf den Weg bringen."
Beruflichen Wiedereinstieg fördern
Die unbereinigte Lohnlücke zwischen Männern und Frauen beträgt 22 Prozent und verharrt seit Jahren auf diesem hohen Niveau. In den kommenden Jahren plant die Bundesregierung deswegen zahlreiche Maßnahmen, um die Lohnlücke signifikant zu reduzieren: Der berufliche Wiedereinstieg in existenzsichernde Arbeit soll gefördert und der Übergang aus geringfügiger in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung erleichtert werden. Neben einem fest verankerten Rückkehrrecht von Teilzeit auf Vollzeit sollen unter anderem auch neue Transparenzregelungen eingeführt werden. Danach sollen Unternehmen ab 500 Beschäftigten künftig über ihre Lohnstrukturen, Geschlechterunterschiede und ihre Maßnahmen zur betriebsinternen Frauenförderung Stellung beziehen. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sollen darüber hinaus ein individuelles Auskunftsrecht über die Entgeltunterschiede im Unternehmen erhalten.
Equal Pay Day
In diesem Jahr steht der Equal Pay Day unter dem Motto "… und raus bist du?" Im Mittelpunkt der Kampagne stehen Erwerbsunterbrechungen, die eine wesentliche Ursache für den durchschnittlichen Entgeltunterschied zwischen Männern und Frauen sind. Es gilt, nachhaltige Lösungen für den beruflichen Wiedereinstieg in eine existenzsichernde Beschäftigung zu finden.
Der Equal Pay Day am 21. März markiert den Zeitraum, den Frauen über das Jahresende hinaus arbeiten müssen, um das Vorjahresgehalt ihrer männlichen Kollegen zu erreichen. Er wird vom Business und Professional Women - Germany e.V. (BPW Germany) initiiert und seit 2008 finanziell vom Bundesfamilienministerium gefördert.