Bundestag berät Achten Familienbericht

Ein Vater sieht sich mit seinen beiden Kleinkindern ein Buch an, Bildnachweis: lostinbids
Familien stärker entlasten © Bildnachweis: lostinbids

Am 8. November 2014 hat der Deutsche Bundestag den Achten Familienbericht "Zeit für Familie – Familienzeitpolitik als Chance einer nachhaltigen Familienpolitik" beraten. Die Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesfamilienministerin, Caren Marks, betonte in ihrer Rede, dass der Bericht nichts an Aktualität verloren hat.

"Zeit ist für Familien eines der wichtigsten Themen", sagte Caren Marks. "Für die Bundesregierung steht daher außer Frage, Familienzeitpolitik zu einem starken Thema zu machen. Das machen wir mit dem neuen ElterngeldPlus, das heute im Deutschen Bundestag verabschiedet wurde, deutlich."

"Wir greifen den Achten Familienbericht in dieser Legislaturperiode mit einer modernen und lebenslaufbezogenen Zeitpolitik für Familien auf. Wichtig ist eine Familienpolitik, die die Wünsche von Familien nach mehr Zeit ernst nimmt und die partnerschaftliche Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglicht," so die Parlamentarische Staatssekretärin weiter.

Der Achte Familienbericht wurde von Juli 2010 bis Oktober 2011 von einer unabhängigen Sachverständigenkommission erarbeitet. Das Bundeskabinett hat am 14. März 2012 den Achten Familienbericht zusammen mit der Stellungnahme der Bundesregierung beschlossen und dem Deutschen Bundestag zugeleitet.

Eckpunkte einer familienfreundlichen Zeitpolitik

Die Kommission hat in ihrem Bericht Eckpunkte für eine familienfreundliche Zeitpolitik entwickelt, entlang den Zeitbedarfen, Zeitkonflikten und Wünschen von Familien in unterschiedlichen Phasen und Familienkonstellationen. Anliegen der Politik müsse es sein, so die Kommission, eine Benachteiligung der Familie zu verhindern, wenn es darum geht, Zeit gesellschaftlich einzuteilen. Daher sollen Zeitstrukturen und Zeitnormen entwickelt werden, in denen die Familie ihren Platz hat. Die Sachverständigenkommission plädiert für die Schaffung von zeitlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, die Familien die Wahl ihrer Lebensführung, eine  partnerschaftliche Aufgabenteilung, bestmögliche Entwicklungschancen für Kinder und das gute Miteinander der Generationen ermöglichen. Die Kommission sieht hierfür vier Handlungsfelder und Ziele: 

  • die Zeitsouveränität der Menschen erhöhen
  • eine bessere Synchronisation der unterschiedlichen Zeitstrukturen ermöglichen
  • die Umverteilung von Zeit im Lebensverlauf, zwischen Müttern und Vätern, zwischen den Generationen zulassen
  • die Zeitkompetenzen von Familien erhöhen