Soziale Infrastruktur 4.0 Digitalisierung für den Sozialen Sektor nutzen

Bundesfamilienministerin Dr. Barley mit den Vertretern der Mitgliedsverbände.
Die unterzeichnete Absichtserklärung legt die Schwerpunkte bei der sozialen Gestaltung der Digitalisierung fest. © BMFSFJ

Die Digitalisierung führt zu tiefgreifenden Veränderungen in allen Lebensbereichen – damit verbunden sind einerseits große Chancen, zugleich aber auch Risiken sozialer Spaltung, die frühzeitig erkannt und begrenzt werden müssen. Bundesfamilienministerin Dr. Katarina Barley hat deshalb am 7. September 2017 in Berlin bei einem Treffen mit den Spitzen der Freien Wohlfahrtspflege vereinbart, die Zusammenarbeit in der digitalen Transformation zu verstärken.

Die Mitgliedsverbände der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (Arbeiterwohlfahrt, Deutscher Caritasverband, Diakonie Deutschland, Deutsches Rotes Kreuz, Paritätischer Wohlfahrtsverband – Gesamtverband, Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland) und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) legten dazu eine gemeinsame Absichtserklärung vor. Ziel ist es, die digitale Transformation sozial mitzugestalten. Die vereinbarten Schwerpunkte reichen von sozialraumorientierter sozialer Arbeit, Freiwilligem Engagement und Selbsthilfe, Beratung und Therapie über Qualifikation und Bildung bis hin zu Management, Personal- und Organisationsentwicklung.

Bundesfamilienministerin Dr. Katarina Barley:

"In den digitalen Technologien steckt auch viel Potential für den sozialen Sektor. Gute Beispiele sind der digitalisierte Elterngeld-Antrag und unser neues Infotool Familienleistungen. Wir müssen die Möglichkeiten, die uns der digitale Wandel bietet, aber noch besser nutzen. Es geht darum, eine soziale Infrastruktur 4.0 zu gestalten. Dafür sind die Wohlfahrtsverbände als zentrale Säule unseres Sozialstaates unverzichtbar."

Die Verbände der Freien Wohlfahrtspflege sind in der Lage gesellschaftliche Wirkungen der digitalen Transformation früh zu erkennen. Zugleich sind sie Akteure, die die Folgen der Digitalisierung aktiv und am sozialen Ausgleich orientiert gestalten können.

BAGFW-Präsident Prälat Dr. Peter Neher:

"Die Freie Wohlfahrtspflege hat sich als das gemeinwohlorientierte Gerüst der sozialen Infrastruktur in Deutschland bewährt. Sie stellt ihre Leistungsfähigkeit und Bedeutung gerade dann unter Beweis, wenn gesellschaftliche Transformationen anstehen. Wir haben uns mit dem Ministerium auf Eckpunkte vertiefter Zusammenarbeit verständigt, um die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass die gesellschaftlichen Gewinne aus der digitalen Transformation auch den sozial Benachteiligten zufließen."

Die Zusammenarbeit zwischen dem Bundesfamilienministerium und den Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege ist ein zentraler Baustein in der "Digitalen Agenda für eine lebenswerte Gesellschaft" des Ministeriums. Gemeinsam mit Verbänden, Vereinen und zivilgesellschaftlichen Organisationen gestaltet das Bundesfamilienministerium den digitalen Wandel, um die gesellschaftspolitischen Chancen der digitalen Transformation zu nutzen. Dazu gehört es auch, dass das "Digitale Familienministerium" Informationen und Leistungen digitalisiert und modernisiert, wie beim kürzlich gestarteten "Infotool Familienleistungen" und der Digitalisierung des Elterngeld-Antrages.