In ihrer Laudatio unterstrich Elke Ferner:
"Die kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten leisten einen unverzichtbaren Beitrag für Gerechtigkeit und gute Lebensbedingungen vor Ort - und zwar für Frauen und Männer. Mit dem Gender Award wollen wir die vorbildliche Gleichstellungsarbeit in den Kommunen würdigen und gleichzeitig die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten dabei unterstützen, Gleichstellungspolitik einzufordern und selbst mitzugestalten."
Freiburg folgen Köln (Platz 2), Herten (Platz 3) sowie Heidekreis und Osnabrück (beide Platz 4). Die Städte wurden von einer Jury aus Politik, Wissenschaft, Verwaltung sowie Verbänden ausgewählt. Kriterien für den Preis waren gleichstellungspolitischen Fragestellungen, besondere Strategien, aber auch Maßnahmen, Projekte und Aktivitäten, die der Gleichstellung vor Ort dienen und dauerhaft implementiert sind.
Drei Stabsstellen für Gleichstellungspolitik
Hier konnte insbesondere Freiburg punkten. Die Jury hat beeindruckt, welche Aufmerksamkeit die mittelgroße Stadt (222.000 Einwohner) seit 31 Jahren dem Thema Gleichstellung widmet. Gleichstellung ist dort als kommunales Politikfeld fest verankert. Es gibt drei Stabstellen - für Gleichberechtigung, Gender Mainstreaming und die Kontaktstelle "Frau und Beruf". Alle drei sind direkt dem Oberbürgermeister zugeordnet. Gleichstellungspolitik ist gut vernetzt und wird als strategische Aufgabe verstanden und umgesetzt.
Die Arbeit umfasst das beispielgebende Personalentwicklungskonzept, das Frauen in unterrepräsentierten Bereichen fördert, das Fortbildungsprogramm, mit dem Frauen auf Führungspositionen vorbereitet werden, und die Ausrichtung des kommunalen Haushalts im Hinblick auf Gender. Auch Alleinerziehende werden besonders unterstützt, ebenso Väter, denen es erleichtert wird, in Elternzeit zu gehen oder Teilzeit zu arbeiten.
Gender Award
Ausgelobt wurde der Preis von der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) kommunaler Gleichstellungs- und Frauenbüros in Deutschland. Schirmherrin des Gender Award ist Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig. Das Bundesfrauenministerium fördert den Preis im Rahmen einer Zuwendung. Ziel ist, vorbildliche kommunale Gleichstellungspolitik zu würdigen und in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. Der Gender Award wurde erstmals verliehen. Er wurde öffentlich ausgeschrieben und über Medien und Netzwerke beworben.