Projekt leistet Pionierarbeit
In dem Modellprojekt des Vereins "jumpp - Ihr Sprungbrett in die Selbständigkeit - Frauenbetriebe e.V." konnten Frauen mit Fluchterfahrung Mentoring, Coaching, Hospitationen und Veranstaltungen nutzen, um ihre Gründungsideen voranzubringen. Damit das gelang, wurden ihnen nicht nur Kenntnisse vermittelt, die unmittelbar mit der Gründung zu tun haben, sondern auch Traumata und Gewalterfahrungen berücksichtigt. Denn die Teilnehmerinnen haben häufig nicht nur Flucht, sondern auch Krieg, Unterdrückung und Verfolgung erlebt. Mit seinen Angeboten leistete das Projekt "Frauen mit Fluchterfahrung gründen" Pionierarbeit, weil es für geflüchtete Frauen bisher kaum spezialisierte Angebote gibt.
Insgesamt haben sich 100 Frauen aus dem Rhein-Main-Gebiet für das Programm interessiert. Ihre vielfältigen Geschäftsideen reichten von der Gastronomie über Interieur Design und einer Kochschule bis hin zum Apothekenbetrieb oder Online-Handel. 54 Teilnehmerinnen befanden sich in einer Orientierungs- und Aktivierungsphase, 46 Frauen in der Phase eine Geschäftsidee zu entwickeln. Davon haben sechs bereits ein Unternehmen gegründet, drei starten in Kürze.
Durch das Modellprojekt wurden zudem wichtige Akteure und die Öffentlichkeit für die Belange von Unternehmerinnen mit Fluchterfahrung sensibilisiert. Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung sind systematisch und zum ersten Mal Erkenntnisse zur Existenzgründung geflüchteter Frauen zusammengetragen worden.
Zum Projekt
Das Modellprojekt "Frauen mit Fluchterfahrung gründen" wurde von "jumpp - Ihr Sprungbrett in die Selbständigkeit - Frauenbetriebe e.V." im Auftrag des Bundesfamilienministeriums von 2017 bis 2019 durchgeführt. Es baute auf Erfahrungen mit dem Mentoringprojekt "MIGRANTINNEN gründen" auf, das der Verein jumpp e.V. bereits 2015 und 2016 für das Bundesfrauenministerium durchgeführt hat. Das Projekt wurde durch das Institut für Mittelstandsforschung der Universität Mannheim wissenschaftlich begleitet.