Gut ausgebildete und ebenso motivierte Fachkräfte in ausreichend hoher Zahl sind das A und O für eine gute Kinderbetreuung. Deshalb unterstützt das Bundesfamilienministerium mit dem Bundesprogramm "Fachkräfteoffensive Erzieherinnen und Erzieher" die Länder dabei, mehr Nachwuchskräfte für die frühkindliche Bildung zu gewinnen und bereits ausgebildete Erzieherinnen und Erzieher im Beruf zu halten.
Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey hat am 9. Mai der AWO-Kita "Spatzennest" in Strausberg nun persönlich den ersten Förderbescheid übergeben. In allen Bundesländern ist das Interesse am Bundesprogramm immens.
Dr. Franziska Giffey:
"Die Resonanz ist überwältigend. Und entgegen aller Klagen zum Fachkräftemangel - es gibt sehr wohl Menschen in Deutschland, die Erzieherin oder Erzieher werden wollen - nur die Rahmenbedingungen müssen stimmen. Allein für die im ersten Schritt geplanten 2500 Plätze zum Ausbildungsbeginn ab Sommer liegen uns bisher 6600 Bewerbungen vor, bei den Praxisanleitungen sind es sogar 7500. Das zeigt den enormen Bedarf - und dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wer mehr Qualität und Kapazität in Kitas will, muss für gutes und ausreichendes Personal sorgen. Dafür brauchen wir bessere Rahmenbedingungen: eine praxisorientierte Ausbildung, die vergütet wird und für die man kein Schulgeld mitbringen muss, wie es mancherorts noch üblich ist. Außerdem brauchen wir mehr Anerkennung und Wertschätzung für diejenigen, die den Erzieherberuf ausüben - und dazu gehört auch eine bessere Bezahlung. Mit dem Gute-KiTa-Gesetz und der Fachkräfteoffensive geben wir als Bund wichtige Impulse, um das Bemühen der Länder zu verstärken, mehr Fachkräfte für die frühkindliche Bildung zu gewinnen und zu halten."
Aufwertung des Erzieherberufs
Mit dem Bundesprogramm "Fachkräfteoffensive Erzieherinnen und Erzieher: Nachwuchs gewinnen, Profis binden" verfolgt das Bundesfamilienministerium das Ziel, die Attraktivität der Erzieherinnen- und ErzieherAusbildung zu steigern, vorhandenes Personal in seinen Kompetenzen zu stärken und Qualifizierungsperspektiven zu eröffnen, um den Beruf von Erzieherinnen und Erziehern insgesamt in seiner Bedeutung und Wahrnehmung in der Öffentlichkeit aufzuwerten.
Interessierte Träger von Kindertageseinrichtungen können sich seit Ende März
für die Förderung in den folgenden drei Bereichen bewerben:
- Praxisintegrierte vergütete Ausbildung für Erzieherinnen und Erzieher: Der Bund gewährt Trägern einen monatlichen Zuschuss von 1450 Euro im ersten Jahr der Ausbildung, 1130 Euro im zweiten und 540 Euro im dritten. Damit fördert der Bund jeden dieser Ausbildungsplätze mit insgesamt 37.440 Euro.
- Praxisanleitung durch professionelle Begleitung der Fachschülerinnen und Fachschüler: Das Bundesprogramm stellt bis zu 1000 Euro pro Person zur Verfügung für die Weiterqualifizierung zu professionellen Anleitungskräften.
- Perspektiven mit dem Aufstiegsbonus für Profis nach Weiterqualifikation: Der Bund gibt bis zu 300 Euro pro Monat und Person, um Erzieherinnen und Erzieher mit Zusatzqualifikation besser zu vergüten.
In allen drei Programmbereichen übersteigt die Nachfrage bei weitem das Angebot. Dabei ist das Interessenbekundungsverfahren noch nicht einmal in allen Bundesländern abgeschlossen. Zum Ausbildungsbeginn im Sommer sollen die Träger ihre Bewilligungen erhalten haben.
Bundesländer werden beteiligt
Die Bundesländer wurden bei der Definition länderspezifischer Kriterien einbezogen und werden auch am Auswahlverfahren beteiligt. Antragsberechtigt sind Träger von öffentlich geförderten Kinderbetreuungseinrichtungen.
Verbesserte Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen sind unabdingbar, um dem Fachkräftemangel in der frühkindlichen Bildung entgegenzuwirken. Aktuellen Schätzungen einer prognos-Studie zufolge könnten in Deutschland bis zum Jahr 2025 rund 191.000 pädagogische Fachkräfte fehlen.