Bundesforum Männer Fachtag thematisiert nachhaltige Männlichkeit

Bundesfamilienministerin Lisa Paus zu Gast beim Bundesforum Männer
Bundesfamilienministerin Lisa Paus gemeinsam mit Thomas Altgeld, dem Vorsitzenden des Bundesforum Männer© Bundesforum Männer | Michael Miethe

"Nachhaltige Männlichkeit - Was ist das?" - diese Frage stellte am 15. Mai der jährliche Fachtag und politische Jahresempfang des Bundesforums Männer. Eingeladen waren Vertreterinnen und Vertreter von Jungen-, Männer- und Väterorganisationen, aus der Politik sowie Fachleute und gleichstellungspolitisch Interessierte. Gemeinsam diskutierten sie unter anderem, welche Rolle die Kategorien Geschlecht und Männlichkeit bei der Erreichung der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) der Vereinten Nationen (VN) spielen.

Bundesgleichstellungsministerin Lisa Paus: "Nur wenn wir Männerpolitik als integralen Bestandteil von Gleichstellung begreifen, können wir eine wirklich gerechte Gesellschaft gestalten. Dazu gehört auch, mehr Männern ein selbstbestimmtes Leben frei von einengenden Rollenbildern zu ermöglichen. Denn Männlichkeit und Rollenbilder sind im Wandel: hin zu fürsorglichen Vätern, einer klischeefreien Berufswahl und einer gleichberechtigten Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Wir wollen die Rahmenbedingungen schaffen und verbessern, damit Jungen und Mädchen die gleichen Chancen auf eine berufliche Karriere und auf die Vereinbarkeit von Sorge- und Erwerbsarbeit haben. Das Bundesforum Männer ist für uns dabei ein langjähriger und verlässlicher Partner, der sich für eine gleichstellungsorientierte Männerpolitik einsetzt."

Negative Männlichkeitsnormen überwinden

Die Vereinten Nationen haben sich mit der Agenda 2030 zu 17 Nachhaltigkeitszielen verpflichtet, die ökologische, soziale und ökonomische Dimensionen vereinen. In diesem Zusammenhang kommen häufig auch negative Männlichkeitsnormen und klimaschädliche Lebens- und Verhaltensweisen von Männern in den Fokus. Dazu gehört zum Beispiel, von sich selbst mehr zu verlangen, als man leisten kann und auch von anderen mehr einzufordern, als sie geben können. Nachhaltig bedeutet dagegen, nur so viel zu verbrauchen, wie man verkraften kann, ohne Schaden zu nehmen - in der Natur wie in der Gesellschaft. 

Der Fachtag beschäftigte sich mit der Frage, welche Unterstützung Jungen und Männer brauchen, um diese schädlichen Männlichkeitsnormen zu überwinden und positive Alternativkonzepte in ihr Leben zu integrieren. Ein wichtiger Schritt ist die Stärkung der gleichstellungsorientierten Männerpolitik einerseits und der Männerberatung und Männerarbeit andererseits. Dazu gehört es, dass Rahmenbedingungen zur besseren Vereinbarkeit von Erwerbs- und Sorgearbeit und zur Entlastung von Familien geschaffen werden. Ein weiterer Schwerpunkt ist der Abbau von Rollenstereotypen und der Ausbau von Beratungsangeboten für Jungen und Männer. 

Das Bundesforum Männer

Das Bundesforum Männer ist eine vom Bundesgleichstellungsministerium geförderte Nichtregierungsorganisation, die geschlechterpolitische Arbeit leistet und sich für die Belange von Jungen, Männern und Vätern einsetzt. Kernaufgaben sind die politische Interessenvertretung und die fachliche Vernetzung. Dazu veranstaltet das Bundesforum Fachtagungen und vernetzt Organisationen, die deutschlandweit geschlechterpolitische Arbeit für Jungen, Männer und Väter leisten. Darüber hinaus betreibt der Dachverband auch das Männerberatungsnetz - eine Website mit Beratungsangeboten, die auf die Anliegen und Konfliktsituationen von Jungen, Männern und Vätern spezialisiert sind.