Initiative Klischeefrei Fachtagung widmet sich geschlechtergerechter Berufsorientierung

Gruppenfoto mit Lisa Paus, Annalena Baerbock und weiteren Teilnehmenden der Tagung
Lisa Paus sprach mit Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und weiteren Teilnehmenden auf der 5. Fachtagung der Initiative Klischeefrei © Phil Dera

Am 1. März fand die 5. Fachtagung der Initiative Klischeefrei im Auswärtigen Amt in Berlin statt. Unter dem Motto "Klischees, Berufe und Kulturen - was wir voneinander lernen können" kamen über 400 Teilnehmende aus Bildung, Wirtschaft und Forschung sowie Gäste ausländischer Botschaften zusammen. Wie in den Vorjahren stand die Überwindung von Geschlechterstereotypen bei der Berufswahl im Mittelpunkt. Diesmal ging es jedoch vor allem um den internationalen Vergleich und die Frage, wie andere Länder mehr Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt schaffen.

Bundesgleichstellungsministerin Lisa Paus nahm an einer Podiumsdiskussion zur erfolgreichen Umsetzung von Klischeefreiheit in Zeiten von Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz teil. Gemeinsam mit der Gastgeberin, Bundesaußenministerin Annalena Baerbock, Katharina Zweig, Professorin und Leiterin des Algorithm Accountability Labs an der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern, und dem Antidiskriminierungsexperten Emre Celik, diskutierte Lisa Paus darüber, wie eine geschlechtergerechte Digitalisierung gestaltet werden kann.

Lisa Paus: "Der Jahreswirtschaftsbericht zeigt, dass fast die Hälfte der Frauen mit Kindern in Teilzeit arbeiten (47,2 Prozent). Gleichstellung und Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind aber nicht nur gesellschaftliche Themen, sondern bringen harte betriebswirtschaftliche Vorteile. Unternehmen, die sich divers aufstellen, für die Frauen in Führungspositionen eine Selbstverständlichkeit sind, die gendersensible Unternehmenskulturen pflegen und für faires Entgelt stehen, sind nachweislich wettbewerbsfähiger. Mit Projekten wie der Initiative Klischeefrei und den Aktionstagen Girls' Day und Boys' Day leistet mein Haus einen wichtigen Beitrag für mehr Chancengleicheit."

Stereotype in der Arbeitswelt machen nicht an Landesgrenzen halt

In ihrer Begrüßungsrede machte die Schirmherrin der Initiative Klischeefrei, Elke Büdenbender, deutlich, dass Stereotype in der Arbeitswelt grenzübergreifend existieren. Impulse zur Chancengerechtigkeit auf dem Arbeitsmarkt im internationalen Vergleich gab auch die Sozialwissenschaftlerin Lena Hipp. Sie ist Professorin für Soziale Ungleichheit und Sozialpolitik an der Universität Potsdam und forscht am Wissenschaftszentrum Berlin. Ihre Keynote war, wie die gesamte Tagung, von der Frage geleitet, was Länder in diesem Themenfeld voneinander lernen können. Am Nachmittag folgten weitere Vorträge internationaler Gäste und Workshops zu den Themen Diversität, Geschlechtergerechtigkeit und klischeefreie Zusammenarbeit.

Die "Initiative Klischeefrei"

Die "Initiative Klischeefrei" unterstützt Jugendliche und junge Erwachsene dabei, ihre Berufs- und Studienwahl frei von Klischees zu treffen. Ziel ist es, eine geschlechtergerechte Berufs- und Studienwahl bundesweit zu etablieren. Dazu haben sich Partnerorganisationen aus Bildung, Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Praxis zusammengeschlossen. Gefördert wird die Initiative vom Bundesgleichstellungsministerium.