Aktionstag "Nachfolge ist weiblich!" Frauen im Handwerk stärken

Junge Frau hält ein Werkzeug in der Hand und lächelt
Frauen an der Spitze eines Handwerksbetriebes sind nach wie vor eine Seltenheit© chabybucko

Zum bundesweiten Aktionstag "Nachfolge ist weiblich!" am 21. Juni hat Bundesfrauenministerin Lisa Paus dazu aufgerufen, mehr Handwerks-Chefinnen und Unternehmensnachfolgerinnen im Handwerk zu fördern.

Frauen gründen seltener ein eigenes Unternehmen als Männer. Das gilt sowohl für Neugründungen als auch für Unternehmensnachfolgen. Dabei ist der Bedarf an Betriebsnachfolgen groß, denn im Mittelstand und insbesondere im Handwerk stehen in den nächsten Jahren zahlreiche Nachfolgeregelungen an. Bislang fehlt es jedoch an Vorbildern für erfolgreiche Chefinnen im Handwerk, insbesondere in den gewerblich-technischen Berufen und vor allem in der Unternehmensnachfolge. 

Lisa Paus: "Viele mittelständische Unternehmen suchen dringend eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger, darunter auch viele Handwerksbetriebe. Hier müssen wir Frauen stärker ermutigen, dass sie 'Chefin' können. Das Bundesfrauenministerium unterstützt deshalb mit dem Projekt 'Frau-Handwerk-Nachfolge' der bundesweiten gründerinnenagentur innovative Lösungsansätze von Handwerkskammern für mehr Chefinnen im Handwerk. Und wir beteiligen uns gemeinsam mit weiteren Bundesministerien, Verbänden und Institutionen am Aktionsplan 'Mehr Unternehmerinnen für den Mittelstand'.

Liebe Handwerkerinnen: Die Übernahme eines bestehenden Handwerksbetriebs, zum Beispiel im gewerblich-technischen Bereich, kann eine große Chance für Sie sein, sich als Chefin eines eigenen Unternehmens zu verwirklichen! Ergreifen Sie diese Chance!"

Vorbilder schaffen für mehr Frauen im Handwerk

Das Projekt "Frau-Handwerk-Nachfolge - im ländlichen Raum und generationenübergreifend" wird vom Bundesfrauenministerium im Rahmen des Aktionsprogramms "Gleichstellung am Arbeitsmarkt. Perspektiven schaffen (GAPS)" gefördert. Mit einem bundesweiten Ideenwettbewerb und weiteren Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit sollen erfolgsversprechende Handlungsansätze regionaler Handwerkskammern für mehr weibliche Nachfolge im Handwerk weiterentwickelt werden, die im Rahmen eines Pilotprojekts 2023 ermittelt wurden. Im Fokus stehen dabei insbesondere Handwerks-Chefinnen und -Nachfolgerinnen im ländlichen Raum. Unternehmerinnen im Handwerk sollen im Rahmen des Projektes sichtbar gemacht und in der Öffentlichkeit platziert werden.

Mehr Unternehmerinnen für den Mittelstand

Der Aktionsplan "Mehr Unternehmerinnen für den Mittelstand" wurde im Mai 2023 auf Initiative des Bundeswirtschaftsministeriums gestartet. Sechs Bundesressorts sowie weitere 35 Beteiligte aus Verbänden, Frauennetzwerken, Finanzinstitutionen und wissenschaftlichen Institutionen sind daran beteiligt.

Die bundesweite gründerinnenagentur (bga)

Die bundesweite gründerinnenagentur (bga) ist ein deutschlandweites Kompetenz‐ und Servicezentrum zur unternehmerischen Selbstständigkeit von Frauen, mit branchenübergreifenden Angeboten zu Gründung, Festigung, Wachstum, Start-ups und Unternehmensnachfolge. Die bga ist Ansprechpartnerin für Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, Medien sowie für Gründerinnen, Unternehmerinnen, Betriebsnachfolgerinnen und Female Start‐ups. Sie bündelt Kontakte und Informationen zu Expertinnen und Experten, Studien, Beratungseinrichtungen und Netzwerken in ganz Deutschland und wurde von der Europäischen Kommission als europäisches Erfolgsmodell ausgezeichnet. Die bga wird gefördert durch das Bundesfrauenministerium, das Bundesbildungsministerium, das Bundeswirtschaftsministerium und den Europäischen Sozialfonds (ESF).