Bundesengagementministerin Lisa Paus hat sich am 6. Dezember auf der Jahreskonferenz zum Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) mit rund 150 Pädagoginnen und Pädagogen sowie Verantwortlichen auf Bundes- und Landesebene im FSJ ausgetauscht. Bei dem Treffen ging es um die aktuelle Entwicklung und strategische Ausrichtung des Freiwilligendienstes. Neben Ergebnissen aus den neuen Studien "Jugend in Deutschland" und "u_count" stand auch die Einschätzung aktiver Teilnehmerinnen und Teilnehmer des FSJ im Mittelpunkt der Diskussion. Die jährliche Trägerkonferenz dient der Standortbestimmung und praxisnahen Weiterentwicklung und dem Austausch unter den Akteuren.
Lisa Paus: "Das FSJ hat sich gerade in der Pandemie bewährt und ist heute wichtiger denn je. Junge Menschen brauchen die durch das FSJ geschaffene Möglichkeit sich zu orientieren und auszuprobieren. Auch wenn sie mittlerweile bereits eine Weile her sind prägen mich die Erfahrungen meines FSJ bis heute. In das FSJ investierte Mittel sind eine Investition in die Zukunft. Ich werde mich deshalb weiter und mit Nachdruck für gute Rahmenbedingungen im FSJ einsetzen. Mein großer Dank geht an alle, die sich in den letzten, sehr herausfordernden Pandemiejahren unermüdlich im und für das FSJ engagiert haben."
Übergang zwischen Schule und Arbeitsleben erleichtern
Die vergangenen Jahre haben alle Verantwortlichen bei der Umsetzung des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) vor große Herausforderungen gestellt und beispielsweise im Digitalbereich die Möglichkeiten aber auch Grenzen neuer Wege für die pädagogische Praxis erschlossen. Dem Engagement aller Akteure sowie der Pädagoginnen und Pädagogen vor Ort ist es zu verdanken, dass das FSJ als zentrales Bildungs- und Orientierungsangebot in dieser Zeit jährlich rund 53.000 junge Menschen im Übergang zwischen Schule und Arbeitsleben erfolgreich unterstützen konnte.
Jugendforscher Simon Schnetzer: "Aktuell gibt es viele junge Menschen, für die ein FSJ erst durch die Krisenerfahrungen attraktiv wurde. Ein FSJ ist für viele der Plan B, weil Karriere- und Auslandspläne in der unsicheren Zeit nicht umsetzbar waren, weil ein Online-Studium nicht erstrebenswert war, oder weil es noch etwas Zeit für die Orientierung bietet. Junge Menschen mit sozialer Veranlagung fühlen sich durch die Krise vielfach bestätigt, einen sozialen Weg einzuschlagen."
Sozialen Austausch und Selbstwirksamkeit fördern
Die vorgestellten Studien belegen, dass die andauernde multiple Krisensituation gerade in der jungen Generation vielfach Angst und Verunsicherung verursacht hat. In diesen Zeiten brauchen junge Menschen mehr denn je Orte, an denen sie professionell begleitet und im Austausch mit Gleichaltrigen, Ängsten begegnen und persönliche Perspektiven entwickeln können. Das FSJ ist für viele Heranwachsende eine wichtige Möglichkeit, mit anderen in Kontakt zu bleiben und sich als selbstwirksam zu erleben.
Ben Peter Willems, Teilnehmer am FSJ: "Ich finde die Seminare im FSJ hilfreich, die einen geschützten Rahmen bieten, in dem Unsicherheiten und Probleme angesprochen und gelöst werden können. Der Austausch mit anderen, und das Kennenlernen neuer Sichtweisen sind gute und facettenreiche Möglichkeiten, sich persönlich als Mensch weiterzuentwickeln."
Jiaai Wu, Teilnehmende am FSJ: "Das FSJ bereitet mir besonders viel Freude, wenn ich mit anderen Freiwilligen in Kontakt und Austausch treten kann. Erfahrungen und Erlebnisse zu teilen, sich in sein Gegenüber einfühlen zu können und die Möglichkeit zu haben, zusammen Großes zu bewirken, ist unbezahlbar."
Bundesförderung des Freiwilligendienstes
Nach der Schulzeit etwas Neues ausprobieren und gleichzeitig Gutes tun: Rund 53.000 Jugendliche und junge Erwachsene verwirklichen diesen Wunsch in gemeinnützigen Einrichtungen, im Natur- und Umweltschutz oder in Hilfsprojekten im Ausland - jedes Jahr. Der Bund fördert die pädagogische Begleitung und Qualitätsentwicklung im FSJ auf Grundlage des Jugendfreiwilligendienstegesetzes (JFDG).