Freiwilliges Soziales Jahr Freiwilliges Soziales Jahr feiert 60 jähriges Jubiläum

Ministerin Paus mit Margot Friedländer auf der Bühne
Bundesfamilienministerin Lisa Paus gemeinsam mit Margot Friedländer, Holocaustüberlebende und engagierte Zeitzeugin, und Jürgen Wiebicke, Journalist und Moderator der Veranstaltung © Felix Zahn / Photothek

Mit einer Jubiläums- und Fachveranstaltung im Bundesfamilienministerium feierte das Erfolgsmodell Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) am 24. September sein 60-jähriges Bestehen. Demokratiestärkung und die Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts standen im Fokus der diesjährigen Feierlichkeiten.

Im Rahmen der Veranstaltung sprach Bundesfamilienministerin Lisa Paus mit Engagierten, Ehrengast Margot Friedländer und vielen weiteren FSJ-Verantwortlichen über Geschichte, Gegenwart und Zukunft des FSJ.

Lisa Paus: "47.000 junge Menschen absolvieren jährlich ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ). Damit stärken sie ihre persönlichen Kompetenzen und sammeln Erfahrungen für ihre berufliche Orientierung. Ihr Engagement ist besonders wichtig in Zeiten, in denen sich die Jugend von der Politik so wenig gehört fühlt. Das FSJ kann helfen das Vertrauen in die Demokratie und ihre Organisationen zu stärken. Es unterstützt diejenigen, die sich für gesellschaftlichen Zusammenhalt und das Miteinander engagieren und leistet damit einen bedeutenden Beitrag für unsere Demokratie."

Über 150 pädagogische Fachkräfte, Freiwillige sowie FSJ-Verantwortliche tauschten sich mit Bundesministerin Lisa Paus über die demokratiestärkenden Effekte des FSJ aus. Auch nach 60 Jahren bietet das FSJ jungen Menschen eine Möglichkeit zur Selbsterprobung und perspektivischen Orientierung. Gleichzeitig stärkt und fördert es die Demokratie und das Gemeinwesen.

Margot Friedländer betont Bedeutung von gesellschaftlichem Engagement

Ein Höhepunkt der Veranstaltung war das Gespräch zwischen der Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer und Bundesfamilienministerin Lisa Paus. Beide würdigten die Bedeutsamkeit des freiwilligen Engagements für die Gesellschaft und betonten dessen demokratiefördernde Wirkung. 

Freiwilliges Soziales Jahr ermöglicht das Erleben von Selbstwirksamkeit 

Viele junge Menschen erleben im Rahmen des FSJ erstmals konkrete Möglichkeiten gesellschaftlicher Teilhabe. In den einsatzbegleitenden Seminaren setzen sie sich unter Einbringung eigener Themenschwerpunkte aktiv mit aktuellen Themen wie Rassismus, Fake News oder Hate Speech auseinander. Aber auch unabhängig von der jeweiligen Seminarthematik können im FSJ demokratie- und persönlichkeitsfördernde Kompetenzen erworben werden, zum Beispiel das sachgerechte Diskutieren, das Akzeptieren anderer Meinungen oder der Umgang mit Konflikten. 

FSJ-Trägerkonferenz und Jubiläumsfeier

Die FSJ-Trägerkonferenz ist ein jährlicher Praxisaustausch aller FSJ-Akteure. Im Rahmen der diesjährigen Tagung wurde zudem das 60-jährige Jubiläum des FSJ feierlich gewürdigt. Der Deutsche Bundestag hatte 1964 das erste FSJ-Gesetz beschlossen und damit die Bundesförderung ermöglicht. Seither wirken neben der Freiwilligen selbst auch Anleiterinnen und Anleiter in den Einsatzstellen, pädagogische Fachkräfte bei den übergeordneten Trägern und Kräfte in den bundesweit agierenden Zentralstellen an der Erfolgsgeschichte FSJ mit. Während der Fachtagung präsentierten sie ihre Perspektiven auf 60 Jahre FSJ.

FSJ-Förderung durch den Bund 

Jährlich verrichten rund 47.000 junge Menschen ein FSJ in einer gemeinnützigen Einrichtung, in der Pflege, im Kitabereich, in Rettungsdiensten, im Sport oder in der Kultur. Der Bund fördert die pädagogische Begleitung und Qualitätsentwicklung im FSJ auf Grundlage des Jugendfreiwilligendienstegesetzes.