In Erziehungs- und Bildungsfragen unterstützen
Von Mai 2017 bis Dezember 2020 standen bundesweit insgesamt 47 Netzwerke den Familien in Erziehungs- und Bildungsfragen zur Seite. Die Elternbegleiterinnen und Elternbegleiter sowie andere Fachkräfte haben die geflüchteten und neu zugewanderten Familien unterstützt, zum Beispiel durch konkrete Hilfestellung beim Eintritt der Kinder in eine Kindertageseinrichtung, beim Erwerb von Deutschkenntnissen, bei der Information über das Schulsystem und der Begleitung zu Behörden oder Bildungseinrichtungen. Die Angebote waren darauf abgestimmt, dass die Familien aus verschiedenen Herkunftsländern und -kulturen kommen.
Strukturen für Familien vor Ort stärken
Die Netzwerke realisierten insgesamt mehr als 290.000 Kontakte mit Eltern und Kindern und führten 750 Angebote erfolgreich durch. Diese waren auf die Bedarfe der Zielgruppe zugeschnitten. Die Netzwerke konnten dazu beitragen, die Integration in Deutschland zu verbessern und die professionelle Infrastruktur für Familien in den Kommunen zu stärken. In den Netzwerken waren die bewährten Partnerinnen und Partner aus der Familienbildung, aus Kindertageseinrichtungen, Grundschulen, sozialen Diensten sowie aus der Flüchtlingshilfe aktiv.
Auch während der Corona-Pandemie konnten die Familien weiterhin erreicht und unterstützt werden. Die Fachkräfte haben neue Themen aufgegriffen, etwa die Unterstützung beim Home-Schooling oder bei der gewaltfreien Erziehung. Außerdem wurden neue Zugangswege zu den Eltern durch digitale Angebote oder neue Formen der Kommunikation geschaffen, zum Beispiel durch "Fenstergespräche".
Der Abschlussbericht
Der Abschlussbericht informiert über die Entwicklung der Netzwerke, über Erfolgsfaktoren und Angebotsstrukturen für neu zugewanderte Familien - insbesondere mit Blick auf die Bildungswege der Kinder, aber auch auf die familiäre Alltagsbewältigung. Andere Sozialräume und Strukturen können daran ansetzen und Elternbegleitung als förderliches Angebot etablieren.
Starke Familien für ein starkes Land
Das ESF-Programm "Elternchance II - Familien früh für Bildung gewinnen" fördert von 2015 bis 2021 die Qualifizierung von Fachkräften aus der Eltern- und Familienbildung zu zertifizierten Elternbegleiterinnen und Elternbegleitern.
Im Zuge der Planungen für den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+) in der Förderperiode 2021 bis 2027 ist ein ESF-Bundesmodellprogramm in Vorbereitung. Es soll die erfolgreichen Ansätze der "Starken Netzwerke Elternbegleitung für geflüchtete Familien" aufgreifen und für andere Zielgruppen weiterentwickeln, zum Beispiel für Familien, die von Armut bedroht sind.