Gemeinsam gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution

Auf Einladung des Bundesministeriums des Innern und des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend fand am 31. Januar in Berlin eine Informationsveranstaltung zum Thema Menschenhandel und Zwangsprostitution im Zusammenhang mit der Fußball-WM 2006 statt.

Gerd Hoofe, Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, hob die Nachhaltigkeit über den Zeitpunkt der WM hinaus hervor. "Menschenhandel in der Form von Zwangsprostitution ist ein sehr komplexes Geschehen und kann nur bekämpft werden, wenn alle zuständigen Institutionen und Fachberatungsstellen an einem Strang ziehen. Ich freue mich, dass alle Beteiligten erstmals zusammen gekommen sind, um sich gegenseitig zu informieren. Wir werden konkrete Maßnahmen gemeinsam erarbeiten", sagte Hoofe.  

"Wenn wir unserem Motto "Die Welt zu Gast bei Freunden" gerecht werden wollen, müssen wir uns auch für das Geschehen im Umfeld der Stadien mitverantwortlich fühlen. Es geht - nicht nur, aber auch zur WM 2006 - um die Bekämpfung eines Phänomens, das hochgradig menschenverachtend ist, weil es in eklatanter Weise das ethische Grundverständnis unserer Gesellschaft und das Selbstbestimmungsrecht der Betroffenen missachtet", erklärte Dr. Christoph Bergner, der parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister des Innern.

In einem intensiven Dialog, in dem die Nichtregierungsorganisationen ihre zahlreichen konkreten Projekte für die eigene Öffentlichkeitsarbeit und ihre jeweiligen Zielgruppen vorstellten, gab Dr. Theo Zwanziger, der geschäftsführende Präsident des Deutschen Fußball-Bundes und Vizepräsident des deutschen WM-Organisationskomitees ein Kooperationsangebot ab. "Wir stellen unsere Plattform für dieses wichtige gesellschaftliche Anliegen für eine bundesweit abgestimmte Maßnahme gerne zur Verfügung", sagte Zwanziger.

Sicherheitsexperten des Bundes und der Länder, Vertreter von Nichtregierungsorganisationen, Kirchen, der WM-Städte, des Deutschen Sportbundes und des Deutschen Fußballbundes erörterten gemeinsam polizeiliche und nichtpolizeiliche Konzepte zur Bekämpfung von Menschenhandel und Zwangsprostitution im Zusammenhang mit der Fußball-WM 2006. Dabei zeigte sich, dass es in den zwölf WM-Städten bereits zahlreiche gemeinsame Projekte von Fachberatungsstellen und offizieller Seite gibt.

Es geht um die Dimension der Aufklärung, der Prävention und auch der Repression. Die polizeiliche Dimension ist im eigens für die WM auf Ebene der Innenministerkonferenz abgestimmten Nationalen Sicherheitskonzept festgehalten. Detaillierte Maßnahmen in im Bereich Menschenhandel in Form von Zwangsprostitution sind in der polizeilichen Rahmenkonzeption auf Bund-Länder-Ebene vereinbart. Teil dieser Konzeption ist die enge Kooperation zwischen den zuständigen Polizeien und den Fachberatungsstellen.