Peer Review Internationaler Austausch zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf

Ein junger Mann besucht einen älteren Mann im Rollstuhl auf dem Balkon
Pflegende Angehörige weiter stärken, Aufgaben gerechter unter den Geschlechtern aufteilen © iStock/Halfpoint

Das Bundesfamilienministerium hat zusammen mit der Europäischen Kommission die Peer Review "Work-Life balance and the promotion of the equal sharing of (informal) long-term care for relatives in need between women and men" zum Thema Geschlechtergerechtigkeit in der informellen Pflege veranstaltet. Bei der online durchgeführten Konferenz am 3. und 4. Dezember nahmen sieben EU-Mitgliedstaaten teil: Tschechien, Estland, Frankreich, Litauen, Malta, Portugal und Slowenien. Außerdem waren Vertreterinnen und Vertreter der EU-Kommission sowie Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Verbänden und Fachorganisationen dabei.

Die Veranstaltung griff die zentrale Herausforderung auf, wie eine gute, zuverlässige Pflege in den alternden Gesellschaften in Europa organisiert werden kann. Derzeit sind es oft Frauen, die ihre Angehörigen versorgen. Das geschieht häufig unter enormer Belastung und zwischen ihrer Zeit für Familie und Beruf.

In ihrem Videogrußwort an die Teilnehmenden sagte Bundesfamilienministerin Franziska Giffey:

"Wir müssen pflegende Angehörige weiter stärken. Deshalb werbe ich dafür, Leistungen wie die Familienpflegezeit weiterzuentwickeln und über ein Familienpflegegeld als Lohnersatzleistung analog zum Elterngeld in Deutschland nachzudenken."

Vereinbarkeit von Pflege und Beruf mit mehr Gleichberechtigung fördern

Zur Förderung von Vereinbarkeit von Pflege und Beruf mit Blick auf die geschlechtergerechte Aufteilung von Angehörigenpflege wurde zudem die neue nationale Gleichstellungsstrategie der Bundesregierung vorgestellt. Die Strategie strebt unter anderem eine gleichberechtigtere Verteilung von Erwerbsarbeit und unbezahlter Sorgearbeit zwischen Frauen und Männern an - auch in der Pflege.