Am 7. Dezember hat Bundesjugendministerin Franziska Giffey einen digitalen Fachkongress zum Thema Youth Work eröffnet. Damit startete sie den sogenannten "Bonn-Prozess", mit dem die European Youth Work Agenda (Europäische Jugendarbeitsagenda) umgesetzt und die Jugendarbeit sowie die Jugendsozialarbeit in Europa gestärkt und weiterentwickelt werden soll.
In ihrer Rede betonte Franziska Giffey die Bedeutung der Agenda als Meilenstein für die Jugendarbeit auf europäischer Ebene. Ziel der European Youth Work Agenda ist es, ein gemeinsames Verständnis von Jugendarbeit in Europa zu entwickeln. De unterschiedlichen Bedarfe aller Zielgruppen in der Jugendarbeit sollen sichtbar gemacht und die Jugendarbeit im Interesse der jungen Menschen in Europa weiterentwickelt werden. Egal ob lokal, national oder europäisch, ob Forschung oder Praxis: Viele tolle existierende und neue Projekte, Methoden und Konzepte sollen die den Umsetzungsprozess begleiten und mit Leben füllen.
Leitlinien für die künftige Jugendarbeit formulieren
Die European Youth Work Convention bildet den Auftakt, die politischen Ziele in die Praxis zu tragen, zu diskutieren und über ihre Umsetzung zu beraten. Zum Ende des viertägigen digitalen Fachkongresses mit Workshops und Vorträgen formulieren die Teilnehmenden eine gemeinsame Abschlusserklärung. Diese soll den "Bonn-Prozess" mit Leitlinien und Inspirationen begleiten - für alle Akteurinnen und Akteure in der Jugendarbeit. Die Teilnehmenden werden dafür als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in ihren Strukturen und Ländern fungieren, um dort die Umsetzung der Agenda voranzutreiben.
Projekte und Aktivitäten für junge Menschen fördern
Zur Unterstützung des "Bonn-Prozesses" auf Seiten des Europarates gab Franziska Giffey bekannt, dass Deutschland dem Europarat zusätzlich 400.000 Euro zur Verfügung stellt. Damit werden Projekte und Aktivitäten für junge Menschen gefördert. Auf Seiten der EU werden die künftigen EU-Jugendprogramme Erasmus+ Jugend und das Europäische Solidaritätskorps den Umsetzungsprozess unterstützen.
Zeitgleiche Vorsitze auf europäischer Ebene
Mit den zeitgleichen Vorsitzen im Rat der Europäischen Union und im Europarat kann Deutschland aktuell die jugendpolitischen Agenden in Europa intensiv mitgestalten. Ein gemeinsames jugendpolitisches Anliegen der EU und des Europarats ist seit vielen Jahren das Thema Youth Work.
Der Rahmen zur Einrichtung einer European Youth Work Agenda wurde während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft diskutiert und durch den Rat der EU-Jugendministerinnen und -minister beschlossen.