Die meisten Kinder und Jugendlichen sind heute ganz selbstverständlich digital unterwegs. Die Kommunikation in Chats oder Messenger-Services bestimmt ihren Alltag - Freundschaften und Beziehungen pflegen und knüpfen sie online. Nahezu alle Zwölf- bis Neunzehnjährigen besitzen ein eigenes Smartphone.
Das Angebot der JugendNotmail holt Kinder und Jugendliche da ab, wo sie sind: im digitalen Raum. Wer in eine Krisensituation gerät, kann sie sich per E-Mail, im Gruppenchat oder in offenen Foren austauschen und Rat und Unterstützung finden. So erreichen professionelle Hilfen junge Menschen besser, wertvolle Angebote der Kinder- und Jugendhilfe werden sichtbarer.
Seit Mai 2020 fördert das Bundesjugendministerium das Angebot. Mit der Förderung in Höhe von knapp einer Million Euro soll die Beratungsplattform weiter ausgebaut und eine App entwickelt werden, die die Nutzung der JugendNotmail mobil verbessert und persönlicher gestaltet.
Bundesjugendministerin Dr. Franziska Giffey:
"Junge Menschen brauchen schnell Unterstützung, wenn sie in einer schwierigen Situation sind. Von kleinen bis großen Sorgen, Ängsten, Problemen zu Hause, Mobbing, Gewalt, Depressionen bis hin zu Suizidgedanken - unabhängig worum es geht, muss stets klar sein: Es gibt Hilfe und Unterstützung. So hilft die Onlineberatungplattform JugendNotmail mit ihrem geschulten Fachpersonal und zeigt vertraulich und kostenlos Wege auf, wie es weitergeht und weitergehen kann. Deshalb fördern wir als Bundeskinder- und Jugendministerium dieses Angebot, weil Sorgen und Nöte Teil unseres Alltags sind - auch und ganz besonders in jungen Jahren. An solch schwierige Situationen können wir uns alle erinnern. Es ist immer gut zu wissen, dass jemand da ist, an den man sich wenden kann. Etwa 1000 Notmails gehen nach Aussagen des Vereins jugendundjetzt e.V. pro Monat ein. Im April 2020 stieg der Anteil der Neuanmeldungen auf der Beratungsplattform um 40 Prozent. Diese Zahlen machen deutlich, wie wichtig dieses Angebot gerade jetzt ist."
Kinder und Jugendliche in seelischen Notlagen helfen
Die Beratungsplattform JugendNotmail wurde 2001 gegründet, um Kindern und Jugendlichen, die sich in einer seelischen Notlage befinden und sich nicht trauen in eine Beratungsstelle zu gehen, im digitalen Raum professionell zu unterstützen. 150 ehrenamtliche Fachkräfte aus den Bereichen Psychologie und Sozialpädagogik hören ihnen zu und beraten zu Themen wie Depression, Selbstverletzung, Suizidgedanken, Gewalt, Mobbing, Missbrauch, familiäre Probleme oder Essstörungen.
Ziel der Fachkräfte ist es, im Dialog mit den Heranwachsenden individuelle Lösungen für die jeweilige Lebenssituationn zu finden, sie zu stärken und ihnen Kompetenzen zu vermitteln, die es ihnen ermöglichen, sich selbst Unterstützung zu organisieren. Das Angebot leistet einen wichtigen Beitrag in der präventiven Kinder- und Jugendhilfe.