Am 4. Mai hat die vierte Fachtagung der "Initiative Klischeefrei" stattgefunden. Unter dem Motto "Unsere Chance: Klischeefrei mehr Fachkräfte" tauschten sich 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Politik, Bildung und Wirtschaft darüber aus, welchen Kulturwandel es in Unternehmen braucht und wie traditionelle Geschlechterstereotype bei der Berufswahl überwunden werden können - um so den Nachwuchs für die Zukunft zu sichern.
"Klischeefrei mehr Fachkräfte - Perspektiven aus der Bundespolitik" war Thema einer Talkrunde mit Bundesgleichstellungsministerin Lisa Paus. Zu den Teilnehmenden gehörten unter anderem Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Elke Büdenbender, Schirmherrin der "Initiative Klischeefrei". Lisa Paus appellierte an die Verantwortung der Unternehmen.
Lisa Paus: "Der Druck für Unternehmen, Fachkräfte zu finden, ist immens. Deshalb müssen sie sich bewegen und sich klischeefrei aufstellen. So bleiben sie wettbewerbsfähig und sichern sich Fachkräfte. Mein Appell richtet sich deshalb an die Unternehmen: Setzen Sie sich für eine geschlechtergerechte Unternehmenskultur ein. Damit werden Sie attraktiver für neue Fachkräfte. Und die Zufriedenheit Ihrer Beschäftigten steigt."
Weibliche Fachkräfte für Handwerk und Technik gewinnen
Auf der Tagung wurden ganz konkret Handlungsempfehlungen für Betriebe erarbeitet, wie sie weibliche Nachwuchskräfte gewinnen können. Statistiken zeigen, dass in Berufen, in denen besonders viele Fachkräfte fehlen, die Geschlechterverteilung gering ist. Im Handwerk und im Bereich Technik fehlt es nicht nur an Fachkräften, sondern insbesondere an Frauen.
In Vorträgen, Workshops und Diskussionsrunden ging es auch um die Themen väterorientierte Vereinbarkeit von Beruf und Familie, den Einsatz Künstlicher Intelligenz bei der Personalgewinnung und klischeefreies Recruiting. Auch die Bedeutung einer vielfältigen Unternehmens- und Führungskultur sowie Unternehmensgründungen an Schulen wurden diskutiert. Partnerorganisationen der "Initiative Klischeefrei" zeigten auf einer Messe Good-Practice-Beispiele.
Die "Initiative Klischeefrei"
Die "Initiative Klischeefrei" unterstützt Jugendliche und junge Erwachsene dabei, ihre Berufs- oder Studienwahl frei von Klischees zu treffen. Das Ziel ist, eine geschlechtergerechte Berufs- und Studienwahl bundesweit zu etablieren. Dazu haben sich Partnerorganisationen aus Bildung, Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und aus der Praxis zusammengeschlossen. Die Initiative wird vom Bundesgleichstellungsministerium gefördert.