Kinder- und Jugendhilfe Kommission beginnt Arbeit am 17. Kinder- und Jugendbericht

Lisa paus beauftragt die Fachleute, die den 17. Kinder- und Jugendbericht bis zum Frühjahr 2024 erstellen werden
Lisa Paus mit Mitgliedern der Sachverständigenkommission für den 17. Kinder- und Jugendbericht © Jens Ahner

Die Sachverständigenkommission für den 17. Kinder- und Jugendbericht hat am 15. Juni ihre Arbeit aufgenommen. Im Namen der Bundesregierung beauftragte Bundesjugendministerin Lisa Paus die Fachleute, den Bericht bis zum Frühjahr 2024 zu erstellen. Der 17. Kinder- und Jugendbericht soll einen Überblick über die Gesamtsituation der Kinder- und Jugendhilfe und die Lage der jungen Generation geben.

Bundesjugendministerin Lisa Paus: "In Deutschland leben 22 Millionen Menschen, die unter 27 Jahren alt sind. Sie alle sollen gut und sicher aufwachsen und leben - trotz der vielfältigen Herausforderungen der aktuellen Zeit. Die Themen Pandemie, Krieg und Klimawandel bewegen die junge Generation. Gleichzeitig ist auch klar: Damit sich junge Menschen in unsere diversen Gesellschaft zu gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten entwickeln, die sensibel für Vielfalt sind, brauchen sie Unterstützung. Die Kinder- und Jugendhilfe leistet einen wichtigen Beitrag zum guten Aufwachsen. Der neue Kinder- und Jugendbericht soll aufzeigen, wie ihre Angebote und Leistungen weiterentwickelt werden müssen."

Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft und Praxis

In der Berichtskommission sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie erfahrene Persönlichkeiten aus der Praxis versammelt:

  • Prof. Dr. Sabine Andresen, Goethe-Universität Frankfurt am Main 
  • Lorenz Bahr, Landschaftsverband Rheinland, Bundesarbeitsgemeinschaft Landesjugendämter 
  • Prof. Dr. Karin Böllert, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe - AGJ 
  • Prof. Dr. Peter Cloos, Stiftung Universität Hildesheim
  • Prof. Dr. Jörg Fischer, Fachhochschule Erfurt
  • Marion von zur Gathen, Paritätischer Gesamtverband
  • Prof. Dr. Benedikt Hopmann, Universität Siegen
  • Prof. Dr. Davina Höblich, Hochschule RheinMain
  • Prof. Dr. Nadia Kutscher, Universität zu Köln
  • Dominik Ringler, Kompetenzzentrum für Kinder- und Jugendbeteiligung Brandenburg
  • Prof. Dr. Philipp Sandermann, Leuphana Universität Lüneburg
  • Dr. Talibe Süzen, Bundesverband der Arbeiterwohlfahrt
  • Prof. Dr. Martin Wazlawik, Hochschule Hannover
  • Dr. Gabriele Weitzmann, Bayerischer Jugendring

Eine eigene Geschäftsstelle beim Deutschen Jugendinstitut (DJI) unterstützt die Kommission inhaltlich und organisatorisch. 

Perspektiven junger Menschen einbeziehen

Politik und Fachpraxis müssen die Lebenslagen und Belange von jungen Menschen auch aus erster Hand kennen, um wirkungsvolle Entscheidungen treffen zu können. Entsprechend wichtig ist es, Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen bei der Analyse ihrer Lebenssituationen und der Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe eine Stimme zu geben. Im 17. Kinder- und Jugendbericht sollen sich die unterschiedlichen Gruppen und Perspektiven junger Menschen daher wiederfinden. Außerdem sollen sie an der Erstellung des Berichts beteiligt werden.

Die Kinder- und Jugendberichte

Die Bundesregierung ist verpflichtet, dem Deutschen Bundestag und dem Bundesrat in jeder Legislaturperiode einen "Bericht über die Lage junger Menschen und die Bestrebungen und Leistungen der Jugendhilfe" vorzulegen und dazu Stellung zu nehmen. Mit der Erarbeitung des Berichts beauftragt die Bundesregierung jeweils eine unabhängige Sachverständigenkommission. Der 16. Kinder- und Jugendbericht wurde im November 2020 vorgelegt. Er ist der demokratischen Bildung in Kindheit und Jugend gewidmet.

Jugendberichte gibt es bereits seit den 1960er Jahren, damals im Jugendwohlfahrtsgesetz verankert. Später wurde geregelt, dass jeder dritte Kinder- und Jugendbericht einen Überblick über die Gesamtsituation der Kinder- und Jugendhilfe vermittelt. Der anstehende 17. Kinder- und Jugendbericht ist ein solcher Gesamtbericht.