Fachtagung Kooperationen für gemeinschaftliches Wohnen im Alter stärken

Eine ältere Frau liest einem Kind vor
Lebensqualität bedeutet, auch im Alter selbstbestimmt leben zu können © BMFSFJ

Im Rahmen des Projekts "Wissen, Informationen, Netzwerke - WIN für Gemeinschaftliches Wohnen" fand am 20. September die Fachtagung "Zeit für mehr Kooperation. Gemeinschaftlich Planen, Bauen und Wohnen #bedarfsgerecht #inklusiv #bezahlbar" statt. In einem hybriden Format online und vor Ort in Frankfurt am Main, konnten sich Interessierte über die Potenziale von Kooperationen im Bereich des gemeinschaftlichen Wohnens austauschen.

Im Fokus der Tagung standen Wohnformen, die gemeinschaftliches Wohnen mit Bausteinen für Pflege, Assistenz, Beratung und Teilhabe verknüpfen. Denn diese ermöglichen auch Menschen im hohen Alter oder mit Hilfe- und Unterstützungsbedarf ein möglichst langes selbstbestimmtes Wohnen im eigenen Zuhause. 

Parlamentarischer Staatssekretär Sven Lehmann: "Wir wollen Menschen Wege aufzeigen, wie sie möglichst lange im eigenen Zuhause leben können - auch und gerade, wenn sie dabei unterstützt werden müssen. Gemeinschaftliche und generationenübergreifende Wohnformen schaffen Fürsorgestrukturen unabhängig von der Familie. Das Wissen darüber wollen wir weiter verbreiten und unterstützen deshalb mit dem Projekt 'Wissen, Informationen, Netzwerke - WIN für Gemeinschaftliches Wohnen' auch weiterhin die notwendige Vernetzung der Akteure untereinander."

Teilnehmende besuchen Wohnprojekte vor Ort

Nach den fachlichen Inputs hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, zwei Projekte zu besichtigen: Am Freitagabend ging es zum derzeit größten gemeinschaftlichen Wohnprojekt in Frankfurt, dem "BeTrift" in Frankfurt Niederrad. Am Samstagvormittag folgte Hofheim am Taunus. Bei "WIR am Klingenborn" leben Menschen mit und ohne Unterstützungs- und Pflegebedarf zusammen.

Die Fachtagung wurde von FORUM Gemeinschaftliches Wohnen e.V. (FGW) im Rahmen von WIN und in Kooperation mit dem Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlicher Raum sowie der Landesberatungsstelle Gemeinschaftliches Wohnen Hessen durchgeführt. 

WIN wird auch über das Jahr 2024 hinaus gefördert

Das Bundesseniorenministerium hat entschieden, das erfolgreiche Projekt WIN auch über das Jahr 2024 hinaus bis Ende 2027 zu fördern. Damit können die Angebote ausgebaut und weiterentwickelt werden, neue Akteure können vernetzt und Interessierte beraten werden.

WIN ist ein bundesweites Koordinierungsangebot und eine Informationsplattform und wird seit 2020 von FOURM Gemeinschaftliches Wohnen e.V. (FGW) umgesetzt. Das Projekt bietet einen niedrigschwelligen Zugang zu gemeinschaftlichen und generationenübergreifenden Wohnformen und hilft, Interessierte zu erreichen.

Das Bundesseniorenministerium fördert seit Jahrzehnten modellhaft gemeinschaftliche Wohnformen. Neben WIN werden beispielsweise mit dem aktuellen Modellprogramm "AGIL - altersgerecht, gemeinschaftlich und inklusiv leben" in diesem Jahr bundesweit sieben innovative Projekte mit Bundesmitteln unterstützt. Je nach Haushaltslage können ab 2025 weitere Förderungen hinzukommen.