Fast eine halbe Million Mütter in Deutschland, deren Kinder sich im Grundschulalter befinden, würden im Falle verlässlicher Betreuungsangebote wieder in das Arbeitsleben zurückkehren wollen. Besonders für die Alleinerziehenden ist eine bessere Infrastruktur existenziell wichtig. Nach Angaben des Instituts für Demoskopie Allensbach halten 60 Prozent der Mütter Beruf und Familie mit Schulkindern für nicht gut vereinbar. Jeweils über 60 Prozent wünschen sich Nachmittags- und Ferienbetreuung.
Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern
"Viele Mütter mit Kindern im Grundschulalter können ihrem Wunsch nach Arbeit wegen fehlender Betreuungsangebote für ihre Kinder allerdings gar nicht nachkommen. Hier müssen wir ansetzen!", sagte die Bundesfamilienministerin. "Mit flexiblen, bezahlbaren und verlässlichen Angeboten für Schulkinder am Nachmittag und in den Ferien wäre viel erreicht: Die Mütter könnten ihrem Arbeitswunsch nachkommen, die Kinder könnten von Nachmittagsangeboten profitieren, die Wirtschaft würde dem steigenden Fachkräftemangel entgegensteuern und der Staat könnte zusätzliche Steuern und Sozialversicherungsbeiträge einnehmen. Ich möchte die Betreuung verbessern. Die Lokalen Bündnisse für Familie sind dafür ein leistungsstarker Partner", betonte Kristina Schröder.
An dem diesjährigen Bundeskongress der Lokalen Bündnisse für Familie nahmen rund 500 Teilnehmer aus ganz Deutschland teil. Themenschwerpunkt war die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Eltern mit Schulkindern. Auf dem Kongress wurden 14 innovative Projekte ausgezeichnet, die am Ideenwettbewerb "Unterstützungsnetzwerke für Berufstätige mit Schulkindern" teilgenommen haben.
Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Eltern mit Schulkindern ist auch Thema des bundesweiten Aktionstages der Lokalen Bündnisse, der am 15. Mai stattfindet. Der Aktionstag steht in diesem Jahr unter dem Motto "Mitgedacht, mitgemacht – für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf". Aufgerufen sind Lokale Bündnisse für Familie, Unternehmen, Kommunen, Kammern, Arbeitsagenturen, Vereine, Verbände, freie Träger und viele mehr, die sich für familienfreundliche Lebens- und Arbeitsbedingungen einsetzen wollen.
Initiative „Lokale Bündnisse für Familie“
Die Initiative "Lokale Bündnisse für Familie" wurde Anfang 2004 vom Bundesfamilienministerium ins Leben gerufen. Die Bündnisse sind ein Zusammenschluss von Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft mit dem Ziel, die Lebens- und Arbeitsbedingungen für Familien vor Ort durch konkrete Projekte zu verbessern und so die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen.
Das Bundesfamilienministerium hat eine Servicestelle eingerichtet, die den Aufbau und die Weiterentwicklung der Lokalen Bündnisse bundesweit koordiniert und unterstützt. Die Servicestelle wird aus Mitteln des Bundesfamilienministeriums und des Europäischen Sozialfonds finanziert.