Kristina Schröder schlägt freiwilligen Zivildienst vor

Familienministerin Kristina Schröder hinter einem Pult. Bild: BMFSFJ
Kristina Schröder schlägt freiwilligen Zivildienst vor
Bundesfamilienministerin Kristina Schröder schlägt vor, einen bundesweiten freiwilligen Zivildienst mit staatlicher Förderung zu schaffen. "Ein akzeptierter freiwilliger Zivildienst wäre ein großer engagementpolitischer Schritt, der die soziale Infrastruktur enorm bereichern würde. Er schafft gleichzeitig einen Mehrwert für die vielen Engagierten – oftmals sogar die Chance des Einstiegs in ein geregeltes Berufsleben im sozialen Sektor", sagte Kristina Schröder am 23. August in Berlin.

Weiterhin betonte die Familienministerin: "Unabdingbare Voraussetzung dafür, dass wir genügend Freiwillige gewinnen und funktionierende Strukturen erhalten können, ist aber eine klare Bundeszuständigkeit, eine auskömmliche Finanzausstattung und die Öffnung des freiwilligen Zivildienstes für Männer und Frauen." Nebeneinander bestünden dann die bisherigen Jugend- und Auslandsfreiwilligendienste sowie der freiwillige Zivildienst mit jeweils passgenauen Ausgestaltungen und staatlichen Förderungen.

Ziel ist es, etwa 35.000 Freiwillige pro Jahr zu gewinnen. Die Regeldauer könnte ein Jahr, die Mindestdauer sechs und die Höchstdauer 18 Monate betragen. Wie der bisherige Zivildienst, könnte der Dienst ebenfalls in sozialen Einrichtungen der Wohlfahrtsverbände, der Kommunen und anderer Träger durchgeführt werden. Die Einsatzplätze würden bundeszentral nach einheitlichen Kriterien anerkannt und die Freiwilligen vor Ort begleitet. Der freiwillige Zivildienst würde für Männer und Frauen jeden Alters ab 16 Jahren gelten. Angestrebt ist eine Öffnung zu weiteren Einsatzbereichen wie zum Beispiel Sport, Kultur und Bildung.

Die vorgestellten Überlegungen sind Teil des Prüfberichts des Bundesfamilienministeriums über die Folgen eventueller Veränderungen der Wehrpflicht für den Zivildienst. In den Bericht fließen darüber hinaus die Stellungnahmen der Mitglieder des Beirats für den Zivildienst, der betroffenen Verbände sowie der 632 größten Zivildienststellen ein. Die Überlegungen bilden die Grundlage für weitere Diskussion mit den Abgeordneten des Deutschen Bundestags. Eine abschließende Entscheidung über die Zukunft von Wehrpflicht und Zivildienst soll nach den Parteitagen von CDU und CSU im Herbst getroffen werden.