Kristina Schröder: "Wir müssen Familien bessere Zeiteinteilung ermöglichen"

Kristina Schröder mit Gästen der Impulsveranstaltung

Mütter und Väter geraten oft zwischen Beruf und Familienleben unter Druck, weil Arbeitszeiten, Schul- und Betreuungszeiten, Öffnungszeiten der Behörden und des Einzelhandels oder der Fahrplan des öffentlichen Nahverkehrs schwer aufeinander abzustimmen sind.

Diese Herausforderungen waren Thema der Impulsveranstaltung der Initiative Lokale Bündnisse für Familie "Familie zuerst! - Familie und Beruf im Takt" am 6. Februar in Berlin. "In diesem Jahr beschäftigen wir uns vor allem damit, wie wir Zeitbrücken für Familien bauen und Zeitkonflikte für Eltern vermeiden können", sagte Bundesfamilienministerin Kristina Schröder anlässlich der Veranstaltung.

Mehr als 70 Prozent der Eltern geben laut Monitor Familienleben 2011 an, dass die Erleichterung der Vereinbarkeit zu den wichtigsten Aufgaben der Familienpolitik gehört. "Familien brauchen mehr Gestaltungsspielräume, um Familienleben und Beruf besser miteinander vereinbaren zu können. Die Lokalen Bündnisse können da eine Schlüsselrolle übernehmen", so Kristina Schröder.

Zeitpolitik für Familien

Auf der Impulsveranstaltung diskutieren rund 260 Vertreterinnen und Vertreter aus Lokalen Bündnissen gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft neue Ideen, wie Familien mehr Spielräume bei der Gestaltung ihrer Zeit erhalten. Die Veranstaltung griff damit wesentliche Grundgedanken des 8. Familienberichts auf, der unter dem Titel "Zeit für Familie" Eckpunkte einer neuen Zeitpolitik für Familien entwickelt hat. Das Thema Zeit steht auch Mittelpunkt des diesjährigen bundesweiten Aktionstages der Lokalen Bündnisse, der alljährlich am 15. Mai, dem Internationalen Tag der Familie, stattfindet.

Die Lokalen Bündnisse für Familie

Die über 660 Lokalen Bündnisse für Familie setzen sich in ihrer Kommune für die Familien ein. Zusammen mit Unternehmen, Jobcentern, Kammern, der kommunalen Verwaltung, Wohlfahrtsverbänden und gesellschaftlichen Akteuren haben sie schon Tausende Projekte initiiert, die Eltern eine bessere Zeiteinteilung ermöglichen. Sie beraten unter anderem Unternehmen zum Thema Familienorientierung oder koordinieren Kinderbetreuungsangebote, damit Kinder auch früh morgens, am Nachmittag, in den Ferien oder in Notfällen verlässlich aufgehoben sind.

Die Initiative "Lokale Bündnisse für Familie" wurde Anfang 2004 vom Bundesfamilienministerium ins Leben gerufen. Derzeit engagieren sich mehr als 13.000 Akteurinnen und Akteure, darunter über 5.000 Unternehmen, in rund 5.200 Projekten. 663 Lokale Bündnisse sind in der Initiative bereits aktiv.

In den Kreisen, Städten und Gemeinden mit einem Lokalen Bündnis leben rund 56 Millionen Menschen. Das Bundesfamilienministerium hat eine Servicestelle eingerichtet, die den Aufbau und die Weiterentwicklung der Lokalen Bündnisse bundesweit koordiniert und unterstützt. Die Servicestelle wird aus Mitteln des Bundesfamilienministeriums und des Europäischen Sozialfonds finanziert.