Bundesfamilienministerin Lisa Paus und Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa haben am 20. Dezember den Lotsendienst im Berliner St. Joseph Krankenhaus besucht. Bei einem Rundgang sprachen sie mit dem Ärztlichen Direktor und Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Prof. Dr. Michael Abou-Dakn, und Babylotsinnen und Babylotsen aus der Geburtsklinik. Sie tauschten sich über deren Arbeit aus und wie diese junge Eltern entlasten kann.
Lisa Paus: "Die ersten Lebensjahre prägen die weitere Entwicklung eines Kindes maßgeblich. Es ist wichtig, werdende Eltern rund um die Geburt ihres Kindes zu unterstützen, damit diese für ihre Kinder da sein können - auch wenn die Belastungen zu groß werden. Lotsendienste sind eine wichtige Brücke zu Unterstützungsangeboten wie den Frühen Hilfen - denn nur wer gezielt auf Hilfen hingewiesen wird, kann diese annehmen. Es ist die gemeinsame Aufgabe von Bund, Ländern, Kommunen und der Zivilgesellschaft, solche Angebote für Familien zu stärken. Das Bundesfamilienministerium fördert seit vielen Jahren Angebote der Frühen Hilfen, auch Lotsendienste. Ich bin beeindruckt, mit wie viel Engagement sich das Team im St. Joseph Krankenhaus in Berlin und der Deutsche Caritasverband dafür einsetzen, dass jede Familie die passende Unterstützung erhält."
Lotsendienste entlasten junge Eltern
Das Leben mit einem Neugeborenen stellt für viele Eltern eine Herausforderung dar und kann zu großen Belastungen führen - insbesondere dann, wenn sie sich bereits vor der Geburt in einer schwierigen Lebenssituation befanden und Sorgen zum Alltag gehören. Vielen Familien fällt es schwer, sich in der Vielzahl der Hilfsangebote zurechtzufinden, und manche scheuen sich, Unterstützung in Anspruch zu nehmen.
Lotsendienste wollen dem vorbeugen: Fachkräfte in Geburtskliniken nehmen Kontakt zu den Eltern auf, entlasten sie und vermitteln sie an Unterstützungsangebote weiter. Fast alle Kinder in Deutschland kommen in Geburtskliniken zur Welt. Sie sind daher ein geeigneter Ort, um mit möglichst vielen Eltern in Kontakt zu kommen und ihnen Unterstützung anzubieten.
Unterstützung ist wichtig für gerechte Lebenschancen
Die kürzlich veröffentlichten Ergebnisse der bundesweiten Repräsentativbefragung "Kinder in Deutschland“ (KiD 0-3 2022) des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen (NZFH) zeigen, dass die Chancen auf ein gesundes Aufwachsen ungleich verteilt sind. Das Aufwachsen in Armut wirkt sich negativ auf die Gesundheit von Kleinkindern aus. Umso wichtiger sind Angebote wie Lotsendienste, die nahezu alle Familien erreichen und Eltern frühzeitig unterstützen.
Das Bundesfamilienministerium fördert Netzwerke und Angebote der Frühen Hilfen dauerhaft mit 51 Millionen Euro jährlich, um Familien in den ersten Lebensjahren ihrer Kinder zu unterstützen - dazu gehören auch die Lotsendienste.