Am 7. und 8. März hat Lisa Paus an der 67. Sitzung der Frauenrechtskommission (FRK) der Vereinten Nationen (VN) in New York teilgenommen. Schwerpunkt der Veranstaltung war die Forderung nach Geschlechtergleichstellung und die Stärkung von Frauen und Mädchen im digitalen Zeitalter. Bundesfrauenministerin Lisa Paus betonte wie wichtig es sei, wirksame Maßnahmen umzusetzen, um die Integration einer Geschlechterperspektive in Technologie und Innovation zu gewährleisten.
Lisa Paus: "Der digitale Wandel schreitet weltweit rasant voran und verändert unser Leben und unsere Gesellschaften. Viel zu oft fehlt aber die weibliche Perspektive. Denn digitale Technik ist keineswegs neutral: Beispielsweise schreiben die Algorithmen Geschlechterklischees fort - zum Nachteil von Frauen und anderen vulnerablen Gruppen. Das verschärft bestehende Ungleichheit. Und in vielen Ländern haben Frauen kaum Zugang zum Internet. Das benachteiligt sie strukturell. Wir müssen das weltweite Digital Gender Gap schließen. Dafür wollen wir Digitalisierung aktiv gestalten - souverän und feministisch. Frauen und Männer sollen in ihrer Diversität gleichermaßen vom digitalen Wandel profitieren können."
Podiumsdiskussion mit Ekin Deligöz
Am 7. März wurde Lisa Paus bei einer Podiumsdiskussion zum Thema "Inklusive Algorithmen und Künstliche Intelligenz - Gleichstellung im digitalen Zeitalter" von Ekin Deligöz, Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesfrauenministerin, vertreten. An der Diskussion nahmen auch Lucy Vasserman, Leading Software Engineer bei Jigsaw (Google/ Alphabet), Ivana Bartoletti, Mitgründerin der gemeinnützigen Organisation "Women Leading in AI Network" sowie Prof. Hilke Schellmann, Emmy-Award-Preisträgerin, Journalistin und AI-Forscherin, teil. Monika Remé vom Deutschen Frauenrat e.V. moderierte die Veranstaltung.
Mitschnitt der Veranstaltung ansehen:
Gleichberechtigte Teilhabe am digitalen Wandel
Im Fokus des Austauschs standen die Diskriminierungsrisiken von Algorithmen und Künstlicher Intelligenz (KI). Besonders wurden dabei diskriminierende Wirkungen auf Frauen und Mädchen sowie lesbische, schwule, bi-, trans-, intersexuelle und queere Personen (LGBTIQ+) vor dem Hintergrund gleichberechtigter Teilhabe am digitalen Wandel, Technologien und Innovationen in den Blick genommen.
Die Frage danach, an welchen Stellen Benachteiligung entsteht und wo Lösungen ansetzen müssen, war deshalb ein Hauptpunkt bei der Veranstaltung zum Thema. Die Teilnehmenden haben sich auch über einen verantwortungsvollen Einsatz von algorithmischen Technologien sowie ihre Chancen für die Gleichstellung der Geschlechter ausgetauscht.
Verstärken Algorithmen Diskriminierung?
In vielen Bereichen unseres alltäglichen Lebens spielen Algorithmen und KI inzwischen eine bedeutende Rolle. Dabei kommt es oft vor, dass Algorithmen automatisierte Entscheidungsregeln anwenden, um Personen anhand bestimmter Merkmale zu differenzieren. Handelt es sich dabei um geschützte Merkmale, wie etwa Alter, Geschlecht, ethnische Herkunft, Religion, sexuelle Orientierung oder körperliche Einschränkung, können Diskriminierungsrisiken entstehen. Personen werden dann zu Unrecht in die eine oder andere Kategorie sortiert und systematisch benachteiligt. Viele Diskriminierungsrisiken entstehen bei der Verwendung von Daten, die frühere Ungleichbehandlungen abbilden, sodass algorithmische Systeme und KI bestehende Ungleichheiten verstärken.
Über die Frauenrechtskommission der Vereinten Nationen
Die Frauenrechtskommission (FRK) ist die Fachkommission für Gleichstellung der Geschlechter und für die Förderung von Frauenrechten der VN. Bei der 67. Sitzung der FRK liegt der Schwerpunkt auf Innovation, technologischem Wandel und Bildung im digitalen Zeitalter, um die Geschlechtergleichstellung zu erreichen und Frauen und Mädchen zu stärken.