Am 27. April hat Bundesengagementministerin Lisa Paus in Berlin eine neue Sachverständigenkommission mit der Erstellung des Vierten Engagementberichts beauftragt. Der Bericht hat den Schwerpunkt "Zugangschancen zum freiwilligen Engagement" und soll mit seinen Analysen und Empfehlungen die Engagementpolitik unterstützen. Außerdem sollen die Zugangsmöglichkeiten zum freiwilligen Engagement untersucht und Hindernisse aufzeigt werden.
Lisa Paus: "Freiwilliges Engagement ist von zentraler Bedeutung für die Gestaltung unseres gesellschaftlichen Miteinanders und die Stabilität unserer Demokratie. Aufnahme und Ausübung eines freiwilligen Engagements müssen unabhängig von Alter, Geschlecht, Bildungshintergrund oder sozioökonomischem Status möglich sein, wenn Menschen dies wünschen."
Die Mitglieder der Sachverständigenkommission
- Prof. Dr. Chantal Munsch, Universität Siegen (Vorsitzende)
- Prof. Dr. Serhat Karakayali, Leuphana Universität Lüneburg
- Prof. Dr. Matthias Quent, Hochschule Magdeburg-Stendal
- Prof. Dr. Sabrina Zajak, Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung, Berlin
- Prof. Dr. Anne van Rießen, Hochschule Düsseldorf
- Prof. Dr. Claudia Vogel, Hochschule Neubrandenburg
- Prof. Dr. Wibke Riekmann, Medical School Hamburg
- Prof. Dr. Andreas Thimmel, Technische Hochschule Köln
- Tobias Kemnitzer, Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen e.V., Berlin
Zugangschancen zum freiwilligen Engagement
Der Deutsche Freiwilligensurvey 2019 hat gezeigt, dass es erhebliche Unterschiede in der Ausübung und Ausgestaltung von freiwilligem Engagement gibt - beispielsweise hinsichtlich von Geschlecht, Alter, Bildungs- und Migrationshintergrund. Der neue Bericht soll freiwilliges Engagement in seinen vielfältigen Ausprägungen in den Fokus nehmen und konkrete Handlungsempfehlungen geben. Durch geeignete Rahmenbedingungen soll sichergestellt werden, dass der Zugang zum freiwilligen Engagement insbesondere für Bevölkerungsgruppen, die sich bislang anteilig weniger stark engagieren, befördert und nachhaltig gestärkt werden kann. Besonders in den Blick genommen werden dabei die Auswirkungen sozialer Ungleichheiten auf das Engagement sowie der Bildungs- oder Migrationshintergrund.
Über den Engagementbericht
Die Bundesregierung ist aufgrund eines Bundestagsbeschlusses von 2009 verpflichtet, in jeder Legislaturperiode eine wissenschaftliche Analyse zur Lage des freiwilligen Engagements vorzulegen. Zusammen mit einer Stellungnahme der Bundesregierung bildet diese den Bericht. Der Bericht soll auf einen Schwerpunkt konzentriert, die Entwicklung des freiwilligen Engagements darstellen und den Stand der Engagementpolitik einschließlich der politischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland berücksichtigen. Die Bundesregierung wird den Vierten Engagementbericht voraussichtlich Anfang 2025 dem Deutschen Bundestag vorlegen.