Am 16. Februar hat Bundesgleichstellungsministerin Lisa Paus das Bündnis "Gemeinsam gegen Sexismus" gestartet. Viele Menschen, meistens Frauen, erfahren Tag für Tag wegen ihres Geschlechts Belästigung oder Zurücksetzung - auf der Straße, in der Freizeit, aber auch am Arbeitsplatz. Sexismus im Alltag bedeutet für die Betroffenen Herabwürdigung, Grenzverletzungen und Machtmissbrauch.
Das Bündnis wurde gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern vom Dachverband der Migrantinnenorganisationen - DaMigra, von Weibernetz e.V. - Politische Interessenvertretung behinderte Frauen und des Mittelstands gestartet. Lisa Paus übernimmt die Schirmherrschaft.
Lisa Paus: "Übergriffige Anmache auf der Straße, anzügliche Witze, klischeehafte oder sexistische Werbung, Kränkung und Zurücksetzung am Arbeitsplatz - all das gilt es zu verhindern und zu beenden. Wir sind als Gesellschaft gefordert, Sexismus und sexuelle Belästigung in jeder Form zu bekämpfen. Intersektionalität ist dabei eine spezifische Herausforderung: Mehrfach diskriminierte Menschen - etwa wegen ihrer Herkunft, ihrer sexuellen Identität oder einer Behinderung - sind Sexismus oft besonders stark und schutzlos ausgeliefert. Sie sollen besonderes Gewicht in unserem Bündnis haben.
Für Unternehmen lohnt sich das Engagement gegen Sexismus doppelt: Sie schützen ihre Beschäftigten und profitieren selbst. Denn ein gutes Arbeitsklima stärkt Mitarbeitende und Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber gleichermaßen.
Für alle Interessierten und Betroffenen starte ich heute unser Bündnis 'Gemeinsam gegen Sexismus'. Mit dem Bündnis informieren und unterstützen wir im Kampf gegen Sexismus. Rund 350 Unterzeichnende sind bereits aktiv. Ich rufe Unternehmen, Organisationen und Verbände auf: Schließen Sie sich dem Kampf gegen Sexismus an."
Gemeinsam gegen Sexismus vorgehen
Das Bündnis "Gemeinsam gegen Sexismus" baut auf einem Netzwerk auf, das im Oktober 2021 mit der Erklärung "Gemeinsam gegen Sexismus und sexuelle Belästigung" entstanden ist. Die Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände und der Deutsche Städtetag gehörten zu den Initiatoren. Inzwischen haben sich Akteurinnen und Akteure aus Wirtschaft, Verwaltung, Kultur und Medien sowie der Zivilgesellschaft angeschlossen. Dazu gehören unter anderem die Bundesagentur für Arbeit, Unternehmen wie Microsoft, Siemens und Thyssen Krupp, aber auch die Freie Hansestadt Bremen.
Das Bundesgleichstellungsministerium baut das Bündnis gemeinsam mit der EAF Berlin - Europäische Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft e.V. auf. Bis Ende 2025 werden die Aktivitäten der Bündnisteilnehmenden mit Veranstaltungen, Materialien und Empfehlungen unterstützt. Ziel ist es, gegen Sexismus in Unternehmen, Organisationen und Öffentlichkeit vorzugehen und Betroffene zu unterstützen.
Mehrfach diskriminierte Menschen aktiv einbeziehen
Das Bündnis "Gemeinsam gegen Sexismus" hat einen intersektionalen Ansatz: Menschen, die wegen ihrer Herkunft, sexuellen Orientierung oder einer Behinderung von Sexismus betroffen sind, werden aktiv einbezogen. Wenn Unternehmen Bedarf äußern, werden sie vom Bündnis dabei unterstützt, Sexismus zu bekämpfen und zu vermeiden. Ein Schwerpunkt soll der Mittelstand sein, da bislang vor allem große Unternehmen Compliance Regelungen oder Diversity-Maßnahmen gegen Sexismus etabliert haben.