Die bundesweite gründerinnenagentur (bga) hat zum Abschluss des Modellprojektes "Frauen Unternehmen Zukunft" für den dritten Projektbaustein Handlungsempfehlungen zum Thema "Nachhaltigkeit als Erfolgsfaktor" vorgelegt. Das dreijährige Projekt hatte das Ziel, Frauen zu ermutigen, ein Unternehmen zu gründen oder zu übernehmen. Es wurde vom Bundesgleichstellungsministerium gefördert.
Bei der Gründung und Übernahme eines Unternehmens spielt Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle. Doch wie können Gründerinnen und gründungsinteressierte Frauen den Aspekt als Chance für sich nutzen und das Wirtschaftssystem nachhaltig gestalten? Die Handlungsempfehlungen aus Projektbaustein III 2021 widmen sich der sozialen, ökonomischen und ökologischen Nachhaltigkeit. In den Geschäftskonzepten von Frauen steht Nachhaltigkeit häufiger im Vordergrund als bei Männern. Sie sind Trendsetterinnen, aber sie gründen noch immer seltener als Männer. Die Handlungsempfehlungen 2021 weisen auf folgende Punkte hin:
- Gründungs- und Nachfolgeprogramme sollten sprachlich so gestaltet sein, dass auch Frauen darin gezielt angesprochen werden.
- Mentoring-Programme sollten für Unternehmensnachfolgerinnen aufgesetzt werden und Gründungswettbewerbe separate Rubriken zur Unternehmensnachfolge enthalten, um auf das Thema aufmerksam zu machen.
- Das Thema Nachhaltigkeit sollte in der Gründungsberatung und -begleitung eingeführt und thematisiert werden.
- Da es Gründerinnen häufig um qualitatives Wachstum geht und um Nachhaltigkeitsaspekte zum Wohl der Gesellschaft, der Umwelt und der Gesamtwirtschaft, wird ein Diskurs zum bestehenden Begriff "Wachstum" als notwendig erachtet.
Das Projekt "Frauen Unternehmen Zukunft"
Das Projekt "Frauen Unternehmen Zukunft" wurde 2019 gestartet und von der bga durchgeführt. Nach drei Jahren läuft es nun aus. Ziel war es, die Unterstützung von Gründerinnen zu verbessern. Es wurden Fachtagungen durchgeführt und in drei Projektbausteinen Handlungsempfehlungen zu relevanten Zukunftsfeldern für Gründerinnen erarbeitet. 2019 war das Schwerpunktthema die Digitalisierung, 2020 standen die Zukunftsmodelle weiblicher Selbstständigkeit in der hybriden Arbeitswelt im Mittelpunkt. Damit wurden wichtige Impulse in die Fachwelt und die Politik gegeben.
Das Bundesgleichstellungsministerium wird sich auch in Zukunft dafür einsetzen, dass der Frauenanteil im Bereich der Gründungen steigt und das Innovationspotenzial von Frauen ebenso zur Geltung kommt wie das von Männern. Dass Gründerinnen schon heute häufiger das Thema Nachhaltigkeit im Blick haben als Gründer, ist eine Chance für Frauen. Denn auf diesen Aspekt wird es in Zukunft immer mehr ankommen.