In der Gesundheitsbranche sind die Verdienstmöglichkeiten für Frauen vergleichsweise schlecht. So verdienen medizinische Fachangestellte 11,36 Euro und Altenpflegerinnen 14,92 Euro brutto pro Stunde, während etwa Städtereiniger ohne Ausbildung 14,28 Euro brutto Entgelt erhalten.
Fokus Gesundheitsberufe
Die finanzielle Situation von Hebammen ist noch alarmierender: laut einer aktuellen Untersuchung des IGES-Instituts arbeiten 70 Prozent der angestellten Hebammen in Teilzeit bei einem durchschnittlichen Bruttostundenverdienst von 15,04 Euro. Nebenher arbeiten sie meist freiberuflich. Drei Viertel aller Hebammen arbeiten entweder ausschließlich oder zumindest auch freiberuflich auf Honorarbasis bei engem Honorarrahmen. Die Prämien für die Berufshaftpflichtversicherung sind hoch.
"Ich nehme die Sorgen der Hebammen sehr ernst", so Bundesfamilienministerin Kristina Schröder. "Hebammen leisten einen unverzichtbaren Beitrag als Begleiterinnen beim Start ins Leben, nicht nur bei der der konkreten Geburtshilfe, sondern rund um Schwangerschaft, Wochenbett und Stillzeit. Sie bereichern das Angebot der klinischen Geburtshilfe durch kontinuierliche Betreuung vor, während und nach der Geburt. Nicht ohne Grund rangieren die Probleme der Hebammen beim Online-Dialog der Kanzlerin auf einem der ganz vorderen Plätze. Vor dem Hintergrund der massiven Prämienerhöhungen der Berufshaftpflicht muss dringend eine gute und tragfähige Lösung zur dauerhaften Absicherung des Hebammenberufs gefunden werden, nicht zuletzt auch im Interesse der Frauen, Kinder und Familien."
Equal Pay Day 2013
Am 8. Oktober beginnen die Equal Pay Day-Foren in Berlin. Der nächste Equal Pay Day wird am 25. März 2013 stattfinden. Frauen müssen zusätzlich zum Jahr 2012 bis zu diesem Tag arbeiten, um das durchschnittliche Jahresgehalt von Männern in 2012 zu erreichen.
Der Equal Pay Day wurde initiiert von Business and Professional Women Germany. Das Bundesfamilienministerium fördert den Aktionstag. Der Equal Pay Day unterstützt die Ziele der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung, die neben der wirtschaftlichen und ökologischen auch die soziale Nachhaltigkeit stärken will.