Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat zu diesem Thema ein Forschungsprojekt des Zentrums für Palliativmedizin der Uniklinik Köln gefördert, das nun seinen Abschlussbericht und eine Arbeitshilfe für die Praxis veröffentlicht hat.
Auch schwer Demenzkranke haben komplexe Bedürfnisse
"Entwicklung einer Arbeitshilfe für die Versorgungspraxis der stationären Altenhilfe - Bedürfnisse von Menschen mit schwerer Demenz in der letzten Lebensphase erkennen und ihnen begegnen": Die Untersuchung hatte zum Ziel, die Bedürfnisse von Menschen mit schwerer Demenz in der letzten Lebensphase zu ermitteln und eine praxisgerechte Arbeitshilfe zur Verbesserung der (palliativen) Versorgungssituation in der stationären Altenhilfe zu entwickeln. Hierzu wurden eine systematische Literaturübersicht, zahlreiche teilnehmende Beobachtungen sowie Interviews mit Pflegekräften und Angehörigen durchgeführt. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass auch Menschen in schweren Demenzstadien noch umfassende Bedürfnisse besitzen - nicht nur körperliche wie Ernährung oder Schmerzfreiheit, sondern auch komplexere psychosoziale Bedürfnisse wie das nach Selbstbestimmung.
Prüfung der Arbeitshilfe durch Fachleute
Um die praktische Umsetzbarkeit der Arbeitshilfe zu überprüfen, wurde sie auf zwei Fachveranstaltungen Experten und Expertinnen aus den Bereichen Altenhilfe, Palliativversorgung, gerontopsychiatrische Versorgung und Wissenschaft zur Diskussion vorgelegt. Den Abschluss des Forschungsprojektes bildete dann die internationale Fachtagung "Palliative Care und Demenz", die am 28. Januar 2015 von der Parlamentarischen Staatssekretärin bei der Bundesfamilienministerin, Elke Ferner, eröffnet wurde.
Die Arbeitshilfe, die nun in der Endfassung vorliegt, soll dazu beitragen, die Versorgung von Menschen mit schwerer Demenz am Lebensende zu verbessern. Kurzfassungen des Abschlussberichts sowie der Arbeitshilfe stehen als PDF-Dokumente zum Download zur Verfügung.