Neue Wanderausstellung informiert über Menschenhandel in Deutschland

Elke Ferner und die KOK-Geschäftsführerin Naile Tanis bei der Ausstellungeröffnung im Berliner Hauptbahnhof
Elke Ferner und die KOK-Geschäftsführerin Naile Tanis bei der Ausstellungeröffnung im Berliner Hauptbahnhof © Bildnachweis: BMFSFJ
Die Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesfamilienministerin, Elke Ferner, hat am 16. Oktober im Berliner Hauptbahnhof die neue Wanderausstellung "Menschenhandel – Situation, Rechte und Unterstützung in Deutschland" des Bundesweiten Koordinierungskreises gegen Menschenhandel eröffnet.

"Menschenhandel, Ausbeutung der Arbeitskraft und sexuelle Ausbeutung sind gravierende Menschenrechtsverletzungen, gegen die wir mit allen rechtsstaatlichen Mitteln angehen müssen. Die Bundesregierung wird ihre Anstrengungen mit einem Bündel von Maßnahmen intensivieren", sagte Elke Ferner in ihrer Eröffnungsrede. "Aber auch Aufklärung und Information über die Thematik spielen eine große Rolle. Für die Wanderausstellung, die auch von Bildungsträgern wie Schulen ausgeliehen werden kann, wünsche ich mir deshalb eine weite Verbreitung."

Die multimediale Ausstellung informiert über die Situation von Betroffenen, über die Hintergründe von Menschenhandel und Ausbeutung, über die Bedürfnisse und Rechte der Opfer und über die vielfältigen Unterstützungsmöglichkeiten in Deutschland.

Bundesweiter Koordinierungskreis gegen Menschenhandel

Der Bundesweite Koordinierungskreis gegen Menschenhandel (KOK) ist ein Zusammenschluss von Fachberatungsstellen und Organisationen, die zu den Themen Menschenhandel und Gewalt an Migrantinnen arbeiten. Er wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert und ist mit seiner Expertise wichtiger Kooperationspartner und zugleich Schnittstelle zwischen Politik, Verbänden, Fachberatungsstellen und Vereinen. Gemeinsames Hauptziel ist die Bekämpfung des Frauen- und Menschenhandels weltweit sowie die Durchsetzung der Rechte der Betroffenen.

Im Blickfeld der KOK stehen neben weiblichen Opfern insbesondere von sexueller Ausbeutung in jüngerer Zeit auch andere Bereiche der Ausbeutung und damit neben Frauen auch vermehrt Männer als Betroffene – etwa aus Baugewerbe, Landwirtschaft und Gaststättengewerbe. "Der KOK und seine Fachberatungsstellen stellen sich diesen neuen fachlichen Fragestellungen mit großem Engagement", lobte Elke Ferner in ihrer Rede.

Aktuelle Gesetzesvorhaben der Bundesregierung

Wichtige aktuelle Gesetzesvorhaben der Bundesregierung sind die Umsetzung einer EU-Richtlinie zur Verhütung und Bekämpfung des Menschenhandels und zum Schutz seiner Opfer, die Verbesserung des Aufenthaltsrechts und ein Gesetz zur Regulierung der Prostitution und zum verbesserten Schutz von Prostituierten. Die erfolgreiche Arbeit in der Bund-Länder-Arbeitsgruppe Menschenhandel unter Leitung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend wird fortgesetzt.