In ihrem Grußwort betonte Elke Ferner das Recht aller Frauen auf sexuelle Selbstbestimmung:
"Familienplanung darf nicht vom Alter oder vom Geldbeutel abhängen. Derzeit übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen nur für junge Frauen unter 20 Jahren die Kosten für Verhütungsmittel. Ziel des Projekts „biko“ des Pro Familia Bundesverbandes ist es, den Bedarf und die Machbarkeit für eine finanzielle Unterstützung für alle Frauen mit geringem Einkommen zu ermitteln. Denn Selbstbestimmung fängt beim eigenen Körper an – und sie darf nicht am Geld scheitern."
Recht auf Familienplanung verwirklichen
Das Projekt soll helfen, ungewollte Schwangerschaften zu vermeiden. Dazu erhalten Frauen, die an einem der sieben biko-Standorte wohnen, mindestens 20 Jahre alt sind, unterhalb der Armutsgrenze leben oder Sozialleistungen nach dem SGB II, SGB XII, § 6a BKGG, BAföG, Berufsausbildungshilfen BAB, Wohngeldgesetz oder Asylberwerberleistungsgesetz beziehen eine Kostenübernahme für Verhütungsmittel.
Hormonelle Verhütungsmittel wie Pille, Minipille, Hormonspirale oder auch Dreimonatsspritze und Verhütungspflaster sind nur auf Rezept erhältlich und müssen derzeit von den meisten Frauen selbst bezahlt werden. Bei jungen Frauen unter 20 Jahren werden die Kosten durch die gesetzliche Krankenkasse übernommen. Studien zeigen, dass Frauen über dieser Altersgrenze ihr Verhütungsverhalten verändern, wenn sie die Kosten nicht tragen können. Dies kann zu ungewollten Schwangerschaften führen, obwohl den Frauen Verhütung wichtig ist.
Kostenübernahme und professionelle Beratung
An bundesweit sieben Projektstandorten ermöglicht das Projekt einen unkomplizierten Zugang zu verschreibungspflichtigen, sicheren und gut verträglichen Verhütungsmitteln für Frauen mit wenig Geld. Neben dem Schwerpunkt der Kostenübernahme ist das Angebot ebenfalls mit umfassender Beratung verbunden. Mit dem Projekt soll auch untersucht werden wie groß der Bedarf nach einer bundesweiten Lösung ist.