Bundesaußenminister Heiko Maas und Bundesjugendministerin Dr. Franziska Giffey haben die internationalen Schwerpunkte des Programms "Jugend erinnert" vorgestellt. Dazu trafen sie sich am 29. Januar mit Jugendlichen aus Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, dem Saarland, Sachsen und Sachsen-Anhalt am Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Berlin. Ziel des Programms ist, vor allem auch im internationalen Austausch, die Erinnerungsarbeit mit jungen Menschen zu stärken.
Die Jugendlichen haben von ihren Eindrücken von Gedenkstättenfahrten berichtet. Im Fokus des Austauschs standen das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus und die Frage, was die Jugendlichen für sich und ihre Zeit aus dem Erlebten mitgenommen haben.
Bundesjugendministerin Dr. Franziska Giffey:
"Wir möchten möglichst vielen Jugendlichen den Besuch eines Lernorts der NS-Vergangenheit ermöglichen. Die Jugendlichen berichten immer wieder davon, wie sehr sie die realen Orte der Verbrechen beeindruckt haben. Diese Erfahrungen konnten sie nur dort machen. Deshalb ermöglichen wir im Rahmen des neuen Förderprogramms 'Jugend erinnert' in den nächsten zwei Jahren rund 500 Gedenkfahrten, mit denen 2019 und 2020 insgesamt über 10.000 Jugendliche Gedenkstätten besuchen können. Wer vor Ort erlebt hat, wohin Nationalismus und Rassismus führen, wird mit viel größerer Überzeugung für unsere freiheitliche Demokratie, eine vielfältige Gesellschaft und ein friedliches Europa eintreten und diese Überzeugung auch an die nächste Generation weitergeben. Das ist gerade in einer Zeit von enormem Wert, in der es wieder eine zentrale Aufgabe geworden ist, jeden Tag neu für die Werte unseres Grundgesetzes einzutreten."
Zum Programm
Das Förderprogramm "Jugend erinnert" hat ein Volumen von insgesamt fünf Millionen Euro. Davon wird eine Million Euro durch das Bundesjugendministerium für die Förderung von außerschulischen Gedenkstättenfahrten eingesetzt: Konkret sollen in den nächsten zwei Jahren 500 Fahrten für über 10.000 Jugendliche ermöglicht werden. Dabei sollen auch bislang weniger besuchte Gedenkstätten in den Fokus gerückt werden.
Darüber hinaus sollen mit dem Programm konkrete Projekte gefördert werden, sie sich mit der Geschichte der Deutschen Auslandsschulen auseinandersetzen und die Begegnung von Jugendlichen aus Deutschland, Israel und Osteuropa ermöglichen. Weitere Schwerpunkte sind die Fortbildung von jungen Lehrkräften und die Erprobung von neuen, digitalen Zugängen zu historischen Informationen.