Im Rahmen einer Pressekonferenz in der Charité wurde ein Projekt zur präventiven Behandlung von Kinderpornografienutzern vorgestellt. Es ist ein Kooperationsprojekt des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, des Institutes für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin der Charité und der Kinderschutzstiftung Hänsel + Gretel.
"Das Projekt der Charité ist Prävention im doppelten Sinne", sagte Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen in ihrer Videobotschaft auf der Pressekonferenz. "Zum einen hilft es Männern mit pädophilen Neigungen, die keine Täter werden wollen. Es bietet zum anderen aber auch Kindern Schutz vor pädophilen Männern, die im Internet auf der Suche nach Kinderpornografie sind." Das Angebot ist kostenlos und unterliegt der Schweigepflicht.
Im Rahmen des Projektes wird eine Medienkampagne durchgeführt bei der betroffene Männer auf das Therapieangebot an der Charité aufmerksam gemacht werden sollen. Der TV-und Kinospot richtet sich sowohl an Betroffene als auch an deren Angehörige und die breite Öffentlichkeit. Der Spot soll das Problembewusstsein schärfen, die Hemmschwelle zur Nutzung von Kinderpornografie über das Internet erhöhen, und zur Therapieteilnahme motivieren.
Das Projekt ist nach dem Beschluss des Gesetzes zur Erschwerung des Zugangs zu kinderpornographischen Inhalten in Kommunikationsnetzen (Zugangserschwerungsgesetz) am 18. Juni ein weiterer wichtiger Schritt zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt und Ausbeutung.