Die preisgegebenen Daten lassen häufig eine eindeutige Identifizierung der jungen Nutzerinnen und Nutzer zu. Somit werden Mobbing durch Gleichaltrige und sexuelle Belästigungen durch Erwachsene erleichtert.
Kein Schutz vor Übergriffen
Der Anbieter Younow hat zwar ein Mindestalter von 13 Jahren zur Nutzung festgesetzt. Er betreibt jedoch keine Vorsorge, um Kinder und Jugendliche wirkungsvoll vor Übergriffen und Gefährdungen zu schützen. Altersangaben werden nicht verifiziert und das Angebot lässt sich nicht so einstellen, dass die Zugänglichkeit von Live-Streams beschränkt werden kann.
Bundesjugendministerin Manuela Schwesig fordert YouNow auf, Kinder und Jugendliche besser zu schützen: "Vom Anbieter von YouNow erwarte ich, dass er den Schutz seiner jüngsten Nutzerinnen und Nutzer von Anfang an mitdenkt. Er hat dafür zu sorgen, dass das Angebot von Kindern nicht genutzt wird, und dass für Jugendliche geschützte Räume geschaffen werden, in denen sie nicht für alle sichtbar sind."
Tipps für Jugendliche und Eltern
Eltern sollten mit Jugendlichen über die Risiken des Dienstes sprechen. Tipps zum sicheren Verhalten bei der Online-Kommunikation erhalten Jugendliche zum Beispiel unter www.chatten-ohne-risiko.net/teens. Eltern können sich auf der Website von "Schau hin!" informieren.
Weitere Informationen hält auch die Initiative "I-Kiz – Zentrum für Kinderschutz im Internet" bereit. Im Fokus des I-KiZ stehen Risiken für Kinder und Jugendliche, die sicheren Surfräumen entwachsen sind. Das Ausprobieren von Möglichem und Verbotenem spielt eine große Rolle in ihrem Entwicklungsprozess zum Erwachsenwerden. Im I-KiZ wird vorausschauend und gemeinsam überlegt, wie junge Nutzerinnen und Nutzer die Chancen des Internets möglichst ungefährdet nutzen oder im Notfall Hilfe bekommen können.
Bereits am 10. Februar hatte das Bundesfamilienministerium im Rahmen des "Safer Internet Day" auf die vielfältigen Möglichkeiten zum Thema Internetsicherheit aufmerksam gemacht.