Monitor Familienforschung Studie zur Familienpolitik in Ost- und Westdeutschland

Eine junge Familie steht in der Küche beim Abwasch
Rund um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gibt es auch heute noch viel zu tun © iStock/LOVRO ROZINA

Welches Familienbild prägte die Politik in Ost- und Westdeutschland? Welche Rolle spielte die Vereinbarkeit von Familie und Beruf vor der Wiedervereinigung? Wie wirken sich die gesellschaftlichen Erfahrungen bis heute auf das Familienleben der Menschen aus? Mit diesen und vielen weiteren Fragen beschäftigt sich der aktuelle Monitor Familienforschung "Familienleben und Familienpolitik in Ost- und Westdeutschland", der am 16. Juni erschienen ist.

Mithilfe von Daten, Fakten und Studienergebnissen skizziert die aktuelle Ausgabe des Monitor Familienforschung die Familienpolitik und das Familienleben in Ost und West - insbesondere zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Dabei kommen Väter, Mütter und Kinderlose verschiedener Generationen zu Wort, um ihre Erfahrung mit der jeweiligen Familienpolitik zu teilen. So wird deutlich: Mit der deutschen Einheit und sich verändernden gesamtgesellschaftlichen Verhältnissen näherten sich Ost- und Westdeutschland zunehmend an und es gab eine steigende Akzeptanz der verschiedenen Familien- und Lebensmodelle. Dies ist auch ein Erfolg von Familienpolitik, die sich auf die veränderten Bedürfnisse, Lebensvorstellungen und Erfordernisse von Familien in Ost und West gleichermaßen fokussiert hat. Dennoch gibt es rund um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie auch heute noch viel zu tun.

Bundesfamilienministerin Lisa Paus: "Es bleibt für diese Regierung auch noch viel zu tun: Wir werden die Situation von Alleinerziehenden verbessern, etwa bei der Steuer. Wir werden Eltern in ihrer partnerschaftlichen Vereinbarkeit von Familie und Beruf von Anfang an besser unterstützen, unter anderem eine zweiwöchige vergütete Freistellung des Partners oder der Partnerin nach der Geburt einführen. Wir investieren in mehr Qualität in der Kinderbetreuung und frühkindlichen Bildung. Wir als Bundesregierung haben uns vorgenommen, die Familienpolitik und Gleichstellung ein gutes Stück voranzubringen."

Große Unterschiede in der Familienpolitik von DDR und BRD

Aus der Studie hat sich vor allem eine zentrale Erkenntnis ergeben: Familienleben und Familienpolitik konnten in Ost und West zum Zeitpunkt der deutschen Einheit kaum unterschiedlicher sein. Die Bundesrepublik Deutschland (BRD) und die Deutsche Demokratische Republik (DDR) wichen von Beginn an in ihrer familien- und frauenpolitischen Weichenstellung voneinander ab. Während in der Bundesrepublik das Familienmodell mit einem männlichen Ernährer und einer Hausfrau dominierte, galt in der ehemaligen DDR die Erwerbstätigkeit von Frauen und Müttern als soziale Norm und wurde politisch gefördert. Dies wirkt zum Teil bis heute im Familienleben der Menschen nach. 

Ziel des Monitor Familienforschung ist deshalb, das Verständnis darüber, woher wir familienpolitisch kommen und was wir brauchen zu verbessern, damit die Familienpolitik heute und in Zukunft zum Leben und zu den Wünschen von Familien passt. Denn eine gute Familienpolitik ist essenziell - auch mit Blick auf ökonomische, gesundheitliche oder gesellschaftliche Krisen: Die Menschen in Deutschland brauchen einen guten Rahmen um Familie und Beruf vereinbaren zu können.