TV-Ratgeber Demenz leistet wichtigen Beitrag zur Enttabuisierung von Demenz

Ursula von der Leyen: "Demenzkranke brauchen Zuneigung, Nähe, Verständnis"

Demenz ist noch immer ein Tabuthema. Angehörige von Betroffenen schämen sich immer noch zu oft, zuzugeben, dass ihre Angehörigen an der Krankheit leiden. "Diese Scham und das schlechte Gewissen müssen wir verlieren. Wir müssen lernen, offen über die Krankheit zu sprechen. Demenz ist eine Krankheit und kein Weltuntergang. Sie ist derzeit nicht heilbar, aber der Verlauf kann bei rechtzeitiger Diagnose und richtiger Behandlung verzögert werden", so Ursula von der Leyen.

In Kooperation mit der Landeszentrale für Gesundheitsförderung Rheinland-Pfalz (LZG) und dem Landesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familien und Frauen entstand daher ein TV-Ratgeber Demenz "Leben mit dem Vergessen - Die Familienkrankheit Demenz". Er beschreibt die besondere Situation dementiell erkrankter Menschen und die damit verbundenen Anforderungen an die Angehörigen, Nachbarn und Freunde. Der Film enthält Basiswissen zu Demenz und gibt Informationen zu Hilfemöglichkeiten für pflegende Angehörige, insbesondere für die häusliche Pflege. Er macht Mut, Betroffene in ihrer häuslichen Umgebung zu Pflegen, zeigt aber auch Grenzen der privaten Pflege und Hilfe auf und gibt Hinweise auf professionelle Hilfe- und Pflegemöglichkeiten.

In allen Generationen muss mehr Verständnis für an Demenz Erkrankte geschaffen und stärker Solidarität mit ihren Angehörigen geübt werden. Dabei ist die Unterstützung der Medien unerlässlich. Der TV-Ratgeber Demenz ist ein Beitrag für alle zum besseren Verständnis und zur Verbreiterung des Hilfewissens im Umgang mit den Erkrankten - egal ob Sie Angehörige oder Angehöriger, Mediziner oder Medizinerin, Pfleger oder Pflegerin, ehrenamtlich Tätige oder bisher nicht beteiligte Person sind.

"Besonders freuen würde ich mich, wenn dieser Ratgeber helfen könnte, die Angst vor der Ungewissheit der Krankheit zu nehmen, Verständnis für die Betroffenen zu entwickeln und bei vielen Menschen Interesse zu wecken, Demenzkranken ein wenig der eigenen Freizeit zu schenken. Denn neben der Familie, der professionellen Dienstleistung und Pflege ist die ehrenamtliche Hilfe beim Umgang mit der Krankheit unverzichtbar", so Bundesministerin von der Leyen.

In Deutschland gibt es rund 1,1 Million Menschen, die an Demenz erkrankt sind. Jährlich kommen rund 250.000 Neuerkrankungen dazu. Prognosen sagen, dass im Jahr 2050 mit mehr als 2 Millionen Betroffenen zu rechnen ist. Demenz ist inzwischen eines der wichtigsten gesundheitspolitischen, aber auch gesellschaftspolitischen Themen der Zukunft.