Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen und der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, Hans Heinrich Driftmann, haben auf dem Unternehmenstag "Erfolgsfaktor Familie" 2009 in Berlin beschlossen, ihre Kooperation für eine familienbewusste Arbeitswelt fortzusetzen und weiterzuentwickeln. Dazu gehören der konsequente Ausbau des gemeinsamen Unternehmensnetzwerks "Erfolgsfaktor Familie" sowie Initiativen zu flexiblen Arbeitszeitmodellen.
Die mehr als 400 Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Unternehmenstags im Haus der Deutschen Wirtschaft in Berlin informierten sich über die Bedeutung einer familienbewussten Unternehmensführung in Zeiten der Wirtschaftskrise. Der Unternehmenstag ist das zentrale Mitgliedertreffen des Unternehmensnetzwerkes, das das Bundesfamilienministerium und der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) 2006 als zentrale Plattform für familienfreundliche Unternehmen gegründet haben. Mittlerweile sind rund 2.200 Mitglieder im Netzwerk aktiv.
Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen und DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann vereinbarten auf dem Unternehmenstag auch die stärkere Förderung aktiver Väter in den Betrieben und Konzepte zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege älterer Angehöriger. Zudem wurde beschlossen, der Unternehmenstag künftig jedes Jahr gemeinsam auszurichten. "Wir senden ganz bewusst gerade jetzt aus der Mitte der Wirtschaft heraus das deutliche Signal: Trotz der konjunkturell schwierigen Zeiten hat Familienfreundlichkeit bei Unternehmen einen hohen Stellenwert", sagte Ursula von der Leyen. "Der durch den demografischen Wandel verstärkte Fachkräftemangel wird durch die Wirtschaftskrise nicht außer Kraft gesetzt. Im Gegenteil: Entscheidend dafür, wie Unternehmen aus der Krise herauskommen, wird sein, ob sie ausreichend kompetente und hoch motivierte Fachkräfte haben. Und Fachkräfte sind junge Menschen, die auch Väter und Mütter sind."
Umfrage zeigt: Unternehmen setzen weiter auf Familienfreundlichkeit
Dass Familienfreundlichkeit auch in wirtschaftlich turbulenten Zeiten für Unternehmen attraktiv ist, zeigen aktuelle Umfrageergebnisse, die die Bundesfamilienministerin während der Veranstaltung präsentierte. Nach einer repräsentativen Unternehmensbefragung durch das Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Bundesfamilienministeriums sagen fast 70 Prozent der befragten Unternehmen, dass die aktuelle konjunkturelle Entwicklung ihr betriebliches Engagement für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf langfristig nicht beeinträchtigt. Ganz im Gegenteil: Die große Mehrheit der Unternehmen (74 Prozent) sieht konkrete betriebswirtschaftliche Vorteile durch ihre familienfreundlichen Angebote. Auch die Zustimmung der Wirtschaft zum Elterngeld ist - wie in der Bevölkerung - noch weiter gestiegen: 84 Prozent der Unternehmen beurteilen das Elterngeld positiv. Auch die Elternzeit der Väter wird positiv beurteilt: 71 Prozent begrüßen es, wenn junge Väter ihre Arbeitszeit zur Kinderbetreuung reduzieren, 66 Prozent, wenn Väter ihre Berufstätigkeit für mindestens zwei Monate unterbrechen.