Ursula von der Leyen stellt LBS-Kinderbaromter vor

Bundesministerin Ursula von der Leyen hat heute im Rahmen einer Pressekonferenz die Ergebnisse des "LBS-Kinderbarometer Deutschland 2007" vorgestellt. Das Erfreuliche: Die große Mehrheit der Kinder in Deutschland fühlt sich in ihrem Lebensumfeld wohl. Doch die Erhebung zeigt auch, wo noch Handlungsbedarf besteht: Jedes vierte Kind fühlt sich häufiger krank, ernährt sich schlecht und treibt wenig Sport.

Für die Erhebung im Auftrag der Bundesgeschäftsstelle der Landesbausparkassen hat das PROSOZ ProKids-Institut rund 6.200 Kinder zwischen 9 und 14 Jahren aus sieben Bundesländern (Baden-Württemberg, Bayern, Bremen, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen) befragt.

Danach ist das allgemeine Wohlbefinden der Kinder in Deutschland gut: Zwei Drittel fühlen sich sehr gut oder gut; am besten fühlen sie sich in der Familie und im Freundeskreis. Fast alle Kinder treiben einmal pro Woche Sport in der Schule. Darüber hinaus sind rund zwei Drittel der Kinder im Sportverein. Für ein Fünftel sind Chips und Fast Food feste Bestandteile der Ernährung. Sechs Prozent der Kinder sitzen laut Studie nie oder selten mit ihren Eltern am Esstisch. Als größte Gefährdung sehen die Kinder in Deutschland laut LBS-Kinderbarometer Gewalt und Drogen an.

Schlechte Ernährung, vermehrte Krankheiten, zu wenig Bewegung und mangelnde Teilhabe treffen insbesondere Kinder mit Migrationshintergrund und aus ärmeren sozialen Schichten besonders häufig. "Es ist bedrückend, dass Jungen und Mädchen aus armen Familien und Migrantenkinder im Vergleich zu ihren Altersgenossen ungleich stärker gefährdet und belastet sind. Um möglichst alle Kinder zu erreichen, müssen wir auch Zuständigkeitsgrenzen in Deutschland überwinden. Dabei kommen dem Ausbau der Kindertagesbetreuung, den Schulen, dem Gesundheitswesen und der Kinder- und Jugendhilfe eine herausragende Bedeutung zu. Diese Systeme wollen und werden wir stärker miteinander verzahnen", so Ursula von der Leyen.

Das LBS-Kinderbarometer Deutschland wurde in diesem Jahr erstmals als bundesweite Erhebung durchgeführt. Bereits seit 1997 wurde die Untersuchung jährlich in NRW vorgenommen. In der Studie werden aktuelle gesellschaftliche Themen von Kindern im Alter zwischen 9 und 14 Jahren beurteilt, um Einflüsse auf das Wohlbefinden der Kinder zu identifizieren. Die Kinder wurden über eine repräsentative Auswahl von Schulen aller Schultypen in den jeweiligen Ländern mit einem Fragebogen befragt.