Vereinbarkeit von Familie und Beruf Väterbeteiligung beim Elterngeld erreicht neuen Höchstwert

Ein Vater bereitet mit zwei Kindern in der Küche Essen zu.
46,2 Prozent der Väter beziehen Elterngeld © Graham Oliver/iStock

Die Anzahl der Väter, die Elternzeit in Anspruch nehmen und Elterngeld beziehen, hat mit 46,2 Prozent einen neuen Höchstwert erreicht. Das zeigen neue Zahlen des Statistischen Bundesamts. Die Zahlen beziehen sich auf Familien, deren Kinder im Jahr 2021 geboren wurden. Im vorangegangenen Geburtsjahrgang 2020 lag die Väterbeteiligung noch bei 43,7 Prozent. 

Mehr Akzeptanz für Väter in Elternzeit 

Elterngeld und ElterngeldPlus sind Familienleistungen für alle Eltern, die ihr Kind in der ersten Zeit nach der Geburt selbst betreuen wollen und deshalb nicht oder nicht voll erwerbstätig sind. Zusammen mit dem Ausbau der Kindertagesbetreuung für Kinder unter drei Jahren hat das Elterngeld einen gesellschaftlichen Wandel eingeleitet. 

Für viele Mütter ist es selbstverständlich geworden, ihre Berufstätigkeit nach der Familiengründung nur noch für einen kürzeren Zeitraum zu unterbrechen. Viele Väter, die wegen der Geburt eines Kindes beruflich pausieren, fühlen sich heute stärker akzeptiert. Das Elterngeld ist weiterhin eine Erfolgsgeschichte. Vor allem bei jungen Vätern steigt die Beliebtheit kontinuierlich, wie die Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen. Während vor Einführung des Elterngeldes im Jahr 2007 rund 3,5 Prozent der Väter in Elternzeit gingen, waren es im Jahr 2009 schon knapp 20 Prozent der Väter, die für ihre Kinder eine berufliche Auszeit nahmen und Elterngeld bezogen.

Auch Zahl der ElterngeldPlus-Beziehenden steigt

Das Statistische Bundesamt hat ebenfalls die Jahresbestandstatistik für das Jahr 2021 veröffentlicht. Sie zeigt: Auch das ElterngeldPlus wird immer häufiger in Anspruch genommen. So ist der Anteil der ElterngeldPlus-Beziehenden für das Jahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr erneut gestiegen - und zwar von 32,8 auf 34,8 Prozent. 

614.000 Bezieherinnen und Bezieher von Elterngeld planten im Jahr 2023 die Inanspruchnahme von ElterngeldPlus, das sind 40,9 Prozent der berechtigten Mütter und 17,7 Prozent der berechtigten Väter. Insgesamt lag der Anteil der Empfängerinnen und Empfänger von Elterngeld, die für ihren Elterngeldbezug zumindest anteilig auch die Inanspruchnahme von ElterngeldPlus planten, bei 34,8 Prozent. Seit seiner Einführung wird das ElterngeldPlus somit immer stärker nachgefragt. Zum Vergleich: 2016, im ersten Jahr nach seiner Einführung, entschieden sich 20,1 Prozent der Mütter und 8,2 Prozent der Väter für das ElterngeldPlus. 

Das ElterngeldPlus ist in der Regel monatlich niedriger als das sogenannte Basiselterngeld, wird dafür aber länger gezahlt. Es richtet sich vor allem an Eltern, die früher in den Beruf zurückkehren und in Teilzeit arbeiten möchten. Sie können dann die Bezugsdauer des Elterngeldes verlängern: Aus einem Elterngeldmonat werden zwei ElterngeldPlus­-Monate.