Pflegeberufe Zahl der Auszubildenden in der Pflege steigt

Ein Pfleger kümmert sich um einen älteren Mann
2019/2020 haben sich deutlich mehr Menschen für eine Pflegeausbildung entschieden als noch im Jahr zuvor © BMFSFJ

Die vielfältigen Ansätze zur Aufwertung der Pflegeberufe zeigen Wirkung: Die Zahl der Auszubildenden in diesem Bereich ist zum Schuljahr 2019/20 erstmals seit fünf Jahren wieder stark gestiegen. Sie stieg um 8,2 Prozent im Vergleich zu 2018/2019, wie aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen. Die Zahlen umfassen die drei Pflegeberufe nach der bis zum 31. Dezember 2019 gültigen Rechtslage: Altenpflege; Gesundheits- und Krankenpflege; Gesundheits- und Kinderkrankenpflege.

Besonders groß war der Zuwachs in der Altenpflege, wo der Personalbedarf aufgrund der wachsenden Zahl der Pflegebedürftigen auch am größten ist. Dort wurde ein Anstieg um 9,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet auf 36.456 Schülerinnen und Schüler - der größte Anstieg seit 2011/2012. Auch in der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege gab es im Vergleich zum Ausbildungsjahr 2018/2019 einen Zuwachs von 5,4 Prozent auf 3081 Schülerinnen und Schüler. In der Gesundheits- und Krankenpflege stieg die Zahl im Vergleich zum Vorjahr um 7,4 Prozent auf 31.734 Schülerinnen und Schüler.

Das Ziel: 10 Prozent mehr Auszubildende bis 2023

Mit einer Ausbildungsoffensive Pflege arbeiten Bundesregierung, Länder und Verbände an einer weiteren Attraktivitätssteigerung des Berufsfeldes. Ziel ist eine zusätzliche Erhöhung der Ausbildungszahlen bis 2023 um zehn Prozent. Ein zentraler Baustein dabei ist die Informationskampagne "Mach Karriere als Mensch!", die junge Menschen für den Zukunftsberuf Pflege gewinnen will. im Rahmen der Kampagne informiert das "Beratungsteam Pflege" Pflegeschulen, Pflegeeinrichtungen und Interessierte über die neue Pflegeausbildung. 

Die neue Pflegeausbildung

Mit dem neuen Pflegeberufegesetz ist am 1. Januar 2020 eine umfassend modernisierte, neue generalistische Pflegeausbildung gestartet, welche die drei Pflegeausbildungen ablöst. Die Absolventinnen und Absolventen der generalistischen Pflegeausbildung werden in der Lage sein, Menschen aller Altersstufen in allen Versorgungsbereichen zu pflegen. Neu ist auch die Einführung der grundständigen hochschulischen Pflegeausbildung, mit der zugleich die Berufszulassung erlangt wird. Neben modernen Ausbildungsinhalten, Schulgeldfreiheit und der Sicherstellung einer angemessenen Ausbildungsvergütung wird der Pflegeberuf durch mehr Einsatz- und Aufstiegsmöglichkeiten aufgewertet. Ausbildungszahlen für die neue generalistische Pflegeausbildung werden erstmalig für das Schuljahr 2020/2021 im Jahr 2021 erwartet.