Zahl der Zivildienstleistenden steigt

Das Bundesamt für den Zivildienst in Köln (BAZ) registriert wieder ein kontinuierliches Anwachsen der Zahl der Einberufungen. Für 2008 erwartet das Bundesamt mehr als 88.000 Einberufungen. Bis zum Jahr 2006 war ein Rückgang der Zahl der zum Zivildienst einberufenen jungen Männer verzeichnet worden.

Das BAZ zählt nach 82.966 Einberufungen im Jahr 2006 im Folgejahr 2007 schon 84.244 junge Männer, die zum Dienst einberufen wurden. Diese Entwicklung setzt sich in 2008 weiter fort. Die monatliche Zahl an Zivildienstleistenden lag von Januar bis April im Schnitt um rund 2.000 Zivildienstleistenden über denen des Vorjahres.

Zeitgleich registriert das BAZ auch einen Anstieg der Zahl anerkannter Kriegsdienstverweigerer. Nach 99.916 im Jahr 2006 waren es 2007 schon 111.345 Kriegsdienstverweigerer. In den ersten vier Monaten des Jahres 2008 lagen die Werte um rund sechs Prozent über denen des Vorjahres.

Zivildienst ist staatlicher Pflichtdienst

Zivildienst ist als Erfüllung der Wehrpflicht staatlicher Pflichtdienst. Ein Wahlrecht zwischen Wehr- und Zivildienst gibt es nicht. Der Zivildienst ist denjenigen vorbehalten, die aus Gewissensgründen nicht in der Lage sind, ihren Wehrdienst zu leisten. Deshalb ist mit dem Grundgesetz garantiert, dass junge Männer den Kriegsdienst mit der Waffe verweigern können.

Zivildienst im fünften Jahrzehnt

Nach Einführung der allgemeinen Wehrpflicht im Jahre 1956 gab es erste Anträge auf Anerkennung als Kriegsdienstverweigerer. Am 10. April 1961 traten die ersten 340 anerkannten Kriegsdienstverweigerer ihren Dienst an. Heute haben sich die politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland in vielen Bereichen verändert. Damit sind auch die Bedingungen und Dimensionen des Zivildienstes anders geworden.